Vorsitzender der Bischofskonferenz: „Arbeit ist nicht irgendwas“

Grundeinkommen ist für Kardinal Marx „demokratiegefährdend“

Kardinal Reinhard Marx hat sich gegen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens ausgesprochen. Sie wäre das „Ende der Demokratie“, sagte er auf dem Wirtschaftsgipfel der „Süddeutschen Zeitung“ in Berlin.

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Kardinal Reinhard Marx hat sich gegen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens ausgesprochen. Sie wäre das „Ende der Demokratie“, sagte der Erzbischof von München und Freising auf dem Wirtschaftsgipfel der „Süddeutschen Zeitung“ in Berlin. Befürworter des Grundeinkommens halten das Modell für eine geeignete Antwort auf die Digitalisierung, die in Zukunft etliche Arbeitsplätze überflüssig machen könnte.

Den Menschen ein festes Einkommen zur Existenzsicherung zu zahlen, sei jedoch keine Lösung für das Problem, zitiert die Zeitung den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. „Die Arbeit ist nicht irgendetwas. Es gehört zur Grundkonstitution des Menschseins, dass ich für mich und meine Familie etwas schaffe, das von Wert ist.“ Schon jetzt könne man sehen, welche politischen Folgen es habe, wenn Menschen sich nicht mehr gebraucht fühlten. Die Einführung eines Grundeinkommens sei vor diesem Hintergrund „demokratiegefährdend“.

 

„iPhone macht nicht weniger religiös, aber ... “

 

Marx warnte vor den Folgen der Digitalisierung. Es sei wichtig, dass der Mensch weiterhin die Computer kontrolliere und nicht andersherum. Es könne „eine Einschränkung der Freiheit sein, wenn nicht mehr wir fragen, was richtig ist, sondern die Maschinen uns diese Entscheidung abnehmen“. Die Gesellschaft müsse sich fragen: „Was ist uns unsere Freiheit wert?“

Die Technik müsse jedoch differenziert betrachtet werden. „Das iPhone macht mich nicht weniger religiös“, sagte Marx, der beim Gespräch auch sein eigenes Smartphone hervorzog. Sorgen mache ihm allerdings, die „Instrumentalisierung der Religion“ durch die neue Technik.

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