Steigende Mitgliederzahlen bei einigen Jugendverbänden

Speed-Dating mit Weihbischof Theising in Vechta

Noch reiche die geistliche Personaldecke, als das jeder katholische Jugendverband im Oldenburger Land mit einem Betreuer rechnen könne. Das sagte Weihbischof Wilfreid Theising beim Speed-Dating mit den Jugendverbänden in Vechta.

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Fünf Minuten Zeit hatte jeder Verband, um sich Weihbischof Wilfried Theising vorzustellen. Auf Einladung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) waren sie aus dem ganzen Oldenburger Land am Samstag (16. September) zum BDKJ-Jugendhof nach Vechta gekommen. Das teilte die Pressestelle des Bischöflich Münstersches Offizialat mit.

„Die katholischen Jugendverbände sind sehr vielschichtig und breit aufgestellt. Für ein so kleines Gebiet ist das enorm“, wurde Theising schnell klar. Er war Ende Januar vom Niederrhein ins Offizialat Vechta gewechselt und nutze jetzt die Zeit, sich einen persönlichen Überblick über Jugendverbände im Oldenburger Land zu verschaffen.  Jugendpfarrer Holger Ungruhe, der den Abend leitete, achtete bei jedem Gespräch mit einer überdimensionalen Uhr auf die Zeit.

 Neben dem BDJK, der als Dachverband alle Verbände vertritt, waren die KJO (Katholische Jugend Oldenburg), die Kolping-Jugend, die KLJB (Katholische Landjugend Bewegung Deutschlands), die DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg), die DJK (Deutsche Jugendkraft), die Malteser Jugend, die Mädchen-Schönstattjugend und der Bund der St. Sebastianus Schützenjugend vertreten. Die Verbände sind unterschiedlich groß, zu den größten gehören die DJK mit ca. 3.200 und die KLJB mit ca. 3.000 Mitgliedern. Die kleineren von ihnen haben meist regionale Schwerpunkte.

 

Neue Ortsgruppen mit bis zu 200 Mitgliedern

 

So finden sich die ca. 600 Mitglieder die KJO überwiegend im evangelischen Norden des Oldenburger Landes und losen Gruppen der Mädchen-Schönstattjugend mehr im Raum Visbek. Doch auch einen großen Verband wie die KLJB gibt es nur in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta. Dort allerdings bekommt er seit einigen Jahren aufgrund aktiver Werbung und Vernetzung jedes Jahr ein bis zwei neue Ortsgruppen mit bis zu 200 Mitgliedern hinzu. 56 Gruppen sind es aktuell.  

Für jeden Verband hatten die Veranstalter einen Stehtisch aufgebaut. Wie bei einem richtigen Speed-Dating wechselte Weihbischof Theising alle paar Minuten seine Gesprächspartner und lernte dabei viel über Strukturen, Verbreitung und Aufgaben der Verbände kennen. Immer wieder sprachen ihm die Verbändevertreter für das kommende Jahr Einladungen zu Jubiläen oder Festgottesdiensten aus.

 

Theising: Sie können auf meine Unterstützung bauen

 

Es beeindrucke ihn sehr, dass ihm fast alle von steigenden Mitgliederzahlen berichtet hätten, sagte Theising anschließend im Plenum. Aus seiner Zeit als Kaplan und Pfarrer am Niederrhein kenne er viele Verbände, mehrfach habe er welche als Präses begleitet. Gefragt nach der Zukunft der Verbände meinte er: „Die Verbände leben vom Ehrenamt, müssen aber hauptamtlich begleitet werden. Dabei können Sie auf unsere Unterstützung bauen.“ Das Verbandsleben hänge vor Ort immer von einzelnen Personen ab. „Wenn ich das aber heute so sehe, habe ich keine Sorge darum.“  

Jugendverbände, betonte Theising, leisteten einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt der Gesellschaft – nicht nur kirchlich, sondern auch gesellschaftlich und sozial, in Fragen der Bildung und Erziehung. Die Jugend sei die Zukunft der Kirche. Wenn hier der Faden abreiße, sei das nicht gut.

 

Jugendverbände fragten nach geistlichem Betreuer

 

Diesen Faden wollen die Verbände selbst auch halten, mehrfach wurde nach der Zukunft der seelsorgerlichen Begleitung gefragt. Er setzte sich gerne dafür ein, dass die Verbände diese Begleitung bekämen, versicherte der Weihbischof. „Ich kann es meinen Mitbrüdern immer wieder empfehlen, die Einladung, Präses zu werden, anzunehmen.“ Aber auch, wenn es an manchen Orten eng aussehe, „sind wir personalmäßig im Oldenburger Land noch gut aufgestellt.“  

Den Austausch und Kontakt mit den Jugendverbänden will Theising weiter pflegen. „Ich komme gerne wieder zu Ihnen“, versprach er den Anwesenden.

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