Sternberg: Kürzungen schwächen Kirche in Deutschland

ZdK: Bischöfe sollen Zuschuss-Streichungen zurücknehmen

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) fordert von den Bischöfen, die geplanten Kürzungen für Verbände auf Bundesebene zurückzunehmen. Sie würden die „Sichtbarkeit unserer Kirche in der Gesellschaft“ schwächen, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg.

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Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) fordert von den Bischöfen, die geplanten Kürzungen für Verbände und Initiativen auf Bundesebene zurückzunehmen. Die Streichungen sollten noch einmal überdacht, möglichst zurückgenommen oder zumindest mittelfristig ausgesetzt werden, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg am Freitag nach Angaben des Komitees.

Wie „kirche-und-leben.de“ berichtete, sollen unter anderem die jährlichen Zuschüsse des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) für die Friedensinitiative Pax Christi (60.000 Euro) und das Päpstliche Missionswerk der Frauen (10.000 Euro) gestrichen werden. Im Auftrag der Bischofskonferenz finanziert der VDD überdiözesane Aufgaben. Er überlegt derzeit, wie er seinen Haushalt auf mittelfristig sinkende Kirchensteuer-Einnahmen einstellen kann.

 

Schwächung der „Wirksamkeit“ der Kirche in der Gesellschaft

 

ZdK-Präsident Sternberg verwies darauf, dass es in den Vorjahren bereits Kürzungen im VDD-Haushalt gegeben habe. Zugleich seien die Kirchensteuer-Einnahmen aller deutschen Bistümer von etwa fünf Milliarden Euro 2008 auf mehr als sechs Milliarden Euro 2015 gestiegen.

„Der Rückzug auf die eigenen Aufgaben in den 27 Bistümern schwächt die katholische Kirche in Deutschland“, kritisierte Sternberg. Bundesweit tätige Verbände und Initiativen würden wesentlich für die „Sichtbarkeit unserer Kirche in der Gesellschaft und die Wirksamkeit in den politischen Raum“ sorgen. Daher sei es wichtig, dass die Bischöfe „hier gemeinsam solidarisch Verantwortung übernehmen“. Sollten Sparmaßnahmen notwendig sein, brauche es transparente, inhaltlich begründete Kriterien, forderte Sternberg.

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