Papst Franziskus besucht Marienwallfahrtsort am 12. und 13. Mai

Zwei Seherkinder von Fatima „bald“ heilig?

Zwei der insgesamt drei sogenannten Seherkinder von Fatima könnten bereits in naher Zukunft heiliggesprochen werden. Das berichtet Radio Vatikan, nannte jedoch kein Datum. Papst Franziskus besucht den portugiesischen Wallfahrtsort am 12. und 13. Mai.

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Zwei der insgesamt drei sogenannten Seherkinder von Fatima könnten bereits in naher Zukunft heiliggesprochen werden. Wie der Vatikan am Donnerstag mitteilte, erkannte Papst Franziskus ein Wunder an, das der Fürsprache der seligen Geschwister Francesco (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920) zugesprochen wird. Radio Vatikan berichtet, die Heiligsprechung erfolge „bald“, nannte jedoch kein Datum.

Papst Franziskus besucht den portugiesischen Marienwallfahrtsort Fatima am 12. und 13. Mai. Anlass der 19. Auslandsreise des Papstes ist der 100. Jahrestag der Marienerscheinungen von Fatima. Medien spekulieren seit längerem, der Papst werde die Heiligsprechung bei dieser Gelegenheit vor Ort vornehmen.

„Geheimnisse von Fatima“

In der Nähe der Kleinstadt zwischen Lissabon und Coimbra berichteten 1917 drei Hirtenkinder im Alter zwischen sieben und zehn Jahren, ihnen sei die Gottesmutter Maria erschienen. Die erste Erscheinung fand demnach am 13. Mai statt; das Ereignis wiederholte sich im Monatsrhythmus über ein halbes Jahr. Durch Mundpropaganda wurden die Kinder und der Ort berühmt.

Während der Erscheinung am 13. Juli 1917 sprach Maria nach Angaben der Kinder erstmals jene Prophezeiungen aus, die als „Geheimnisse von Fatima“ bekanntwurden. Laut einer 1941 verfassten Niederschrift der Seherin und späteren Ordensfrau Lucia dos Santos (1907-2005), die als einzige der drei Kinder das Erwachsenenalter erreichte, enthielt der erste Teil die Vorhersage eines weiteren Weltkrieges. Das zweite Geheimnis bestand laut Lucia darin, dass Russland sich nach einer Weihe an das „Unbefleckte Herz Mariens“ bekehren werde.

Vorhersage des Papstattentats?

Den dritten Teil der Weissagung schrieb Lucia 1944 nieder und verfügte, dass der Text nicht vor 1960 veröffentlicht werden dürfe. Erst Johannes Paul II. publizierte das „dritte Geheimnis“ anlässlich der Seligsprechung der Seher Jacinta und Francisco am 13. Mai 2000. Der Text enthält auch die Vision eines „Bischofs in Weiß“, der von Schüssen getroffen zusammenbricht. Schwester Lucia und Johannes Paul II. sahen darin einen Bezug auf das Papstattentat vom 13. Mai 1981.

Dekrete für 36 Heilig- und 40 Seligsprechungen unterzeichnet

Nach dem französischen Lourdes ist Fatima der meistbesuchte Marienwallfahrtort in Europa. Zuletzt besuchte 2010 Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI. Fatima. Auch Johannes Paul II. (1978-2005) und Paul VI. (1963-1978) reisten dorthin.

Bei dem Treffen mit dem Leiter der Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, erkannte der Papst laut Vatikan-Mitteilung des weiteren ein Wunder durch Fürsprache des Kapuzinerpaters Angelo da Acri (1669-1739) an. Franziskus unterzeichnete demnach insgesamt Dekrete für 36 Heilig- und 40 Seligsprechungen. Seit dem Pontifikat Johannes Pauls II. gab es deutlich mehr Selig- und Heiligsprechungen als in der gesamten fast 2.000-jährigen Kirchengeschichte zuvor.

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