FINANZEN

Bistum Münster plant mit Millionen-Haushaltsdefizit für 2026

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Der Haushaltplan für den NRW-Teil liegt vor. Wo das Geld herkommt, wo es hingeht und wie das erwartete Defizit aufgefangen werden soll.

Von pbm, jjo

Das Bistum Münster plant für 2026 im nordrhein-westfälischen Bistumsteil mit einem Haushaltsdefizit von 18,9 Millionen Euro. Das geht aus dem Haushaltsplan hervor, den der Kirchensteuerrat laut Bischöflicher Pressestelle am 20. September beschlossen hat.

Das Bistum gehe für den NRW-Teil von Erträgen von 766,1 Millionen Euro 2026 aus. Die Gesamtaufwendungen sind mit 785 Millionen Euro kalkuliert. Das Defizit solle aus der Ausgleichsrücklage finanziert werden.

Haushalt „sehr solide aufgestellt“

Rainer Decker, Leiter des Sachgebiets Haushaltsmanagement im Bischöflichen Generalvikariat, erläutert, der Bistumshaushalt sei weiterhin sehr solide aufgestellt. Unsicherheiten gibt es der Pressemitteilung zufolge vor allem aufgrund von Konjunkturschwankungen.

Tarifsteigerungen und hohe Versorgungsabsicherungen sorgen für Steigerungen bei den Aufwendungen. Da die Höhe der Kirchensteuereinnahmen eng mit der konjunkturellen Entwicklung verbunden ist, gehen die Einnahmen bei einer schwächeren Konjunktur spürbar zurück.

Folgen des Kirchenmitglieder-Rückgangs

Deutliche finanzielle Auswirkungen hat auch die Mitgliederentwicklung. Aufgrund demografischer Faktoren und wegen Kirchenaustritten wird die Zahl der Katholiken im Bistum Münster in den kommenden Jahren weiter sinken.

Lag sie 2024 – im NRW-Teil – noch bei knapp 1,4 Millionen, wird sie in zehn Jahren vermutlich nur noch bei rund einer Million liegen. „Die Mitgliederentwicklung verläuft langfristig negativ, sodass weitere strategische Sparmaßnahmen erforderlich sein werden“, sagt Decker. Bereits im Vorjahr hatte der Kirchensteuerrat deshalb Entlastungen bis 2030 beschlossen, die im Saldo 45 Millionen im Vergleich zum Haushaltsplan 2025 ausmachen.

Kirchensteuer größter Einnahme-Posten

Bei den Erträgen für 2026 ist die Kirchensteuer mit kalkulierten 454,7 Millionen Euro der mit Abstand größte Posten, er macht 59 Prozent der Einnahmen aus. Der Haushaltsplan geht von einer Steigerung der Erträge aus der Kirchensteuer von gut 21 Millionen Euro im Vergleich zum Haushaltsplan für 2025 aus.

2025 haben sich die Kirchensteuereinnahmen den Angaben zufolge besser entwickelt als bei der Haushaltsplanung erwartet. Die für 2025 prognostizierte Verringerung der Kirchensteuer-Einnahmen falle voraussichtlich weniger stark aus als erwartet. Daher sei die Prognose für 2026 angepasst worden.

Das meiste Geld fließt in die Pfarreien

Die Gründe für die vergleichsweise positive Steuer-Entwicklung liegen unter anderem in den hohen Tarifabschlüssen und darin, dass die geburtenstarken Jahrgänge erst in den kommenden Jahren in den Ruhestand treten. Zu den Erträgen aus der Kirchensteuer hinzu kommen vor allem Zuwendungen und allgemeine Umlagen für Schulen, Kirchengemeinden, im sozialen Bereich, in Bildung und Kunst.

Die mit Abstand höchsten Aufwendungen im Haushaltsplan für den NRW-Teil des Bistums Münster betreffen die Kirchengemeinden mit 252 Millionen Euro. Allein die Kindertageseinrichtungen werden mit rund 39,5 Millionen Euro finanziert.

Personalkosten gestiegen

Der zweitgrößte Aufwendungsbereich sind die katholischen Schulen mit 46,7 Millionen Euro. Die Aufwendungen für Soziales summieren sich auf 43,2 Millionen Euro. Hier sind laut Angaben die Unterstützung des Diözesan-Caritasverbands, der Ortscaritas- und Fachverbände, der Ehe- Familien und Lebensberatung, der Studenten, Jugend-, Alten- und Krankenhilfe enthalten. Für die Verwaltung werden 31,0 Millionen Euro aufgebracht, für Bildung und Kunst 20,9 Millionen Euro.

Personalaufwendungen machen einen sehr hohen Betrag aus. Sie liegen 2026 in allen Haushaltsbereichen – darunter etwa Pfarreien, Kitas und Schulen – insgesamt voraussichtlich bei rund 261,3 Millionen Euro. Das sind laut Mitteilung beinahe zwölf Millionen Euro mehr als 2025. Als Grund wird insbesondere auf Tarifabschlüsse verwiesen.

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