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Irme Stetter-Karp hatte selbst erklärt, die Juristin wegen deren Abtreibungs-Positionen nicht wählen zu können. Was der ZdK-Chefin nun Sorgen macht.
Nach ihrer eigenen Distanzierung von der Verfassungsgerichts-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf hat sich Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), bestürzt über die öffentliche Debatte über die Juristin geäußert. „Die Art, wie diese Auseinandersetzung geführt wird, beschädigt die Kandidatin“, so Stetter-Karp am Freitag auf Anfrage von Kirche+Leben. Gleichzeitig beschädige diese Form der Auseinandersetzung die Demokratie. Es sei Aufgabe der Politik, „möglichst schnell“ eine Lösung zu finden.
Allerdings müsse es auch möglich sein, kontroverse Debatten zu politisch und ethisch brisanten Themen sachlich zu führen, so Stetter-Karp: „Die Frage nach dem Beginn der Menschenwürde ist eine solche Frage.“ Die Politiker hätten Irritationen, die Äußerungen von Brosius-Gersdorf zu diesem Themen betreffen, vor der angesetzten Wahl am 11. Juli ernstnehmen müssen.
„Ich würde sie nicht wählen können“
Die Präsidentin der deutschen Laienvertretung hatte sich in der vergangenen Woche selbst besorgt über eine mögliche Wahl der Juristin Brosius-Gersdorf zur Bundesverfassungsrichterin geäußert. Es beunruhige sie sehr, dass die Kandidatin gesagt habe, es gebe „gute Gründe“ dafür, dass die Menschenwürdegarantie erst ab Geburt gelte, so Stetter-Karp. „Ich würde sie aufgrund dieser Position nicht wählen können.“