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Das Kirchenoberhaupt amtierte von 2001 bis 2013 als Generalprior der Gemeinschaft. Wen das Generalkapitel zu seinem Nach-Nachfolger wählte.
Pater Joseph Farrell (62), ein langjähriger Weggefährte von Papst Leo XIV., ist zum neuen Leiter des weltweiten Augustinerordens gewählt worden. Damit ist der US-Amerikaner Nach-Nachfolger des heutigen Papstes als Oberhaupt der rund 2.500 Augustiner und etwa 750 Schwestern, wie die italienische Tageszeitung „La Repubblica“ am Mittwoch berichtete. Robert Francis Prevost – heute Papst Leo XIV. – war von 2001 bis 2013 Generalprior des Ordens, dem er bereits als junger Mann in seiner Heimatstadt Chicago beitrat.
Der promovierte Theologe und Professor Farrell, der aus Pennsylvania stammt, lebt seit 2013 als Generalvikar des Priors in Rom. Als 98. Generalprior folgt er auf den Spanier Alejandro Moral Antón, der dem Orden zwölf Jahre lang vorstand. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.
Enger Kontakt zum Papst
Kürzlich reiste Farrell an den päpstlichen Sommersitz Castel Gandolfo, um Leo XIV. die Augustinus-Medaille zu überreichen. Wie eng seine Verbindung zum früheren Ordensbruder ist, zeigt eine Episode, die der US-Journalist Christopher White in seinem gerade bei Loyola University Press erschienenen Buch „Pope Leo XIV“ schildert. Farrell sei nach der Papst-Wahl von Journalisten gefragt worden, ob Leo ein Fan der Chicagoer Baseball-Clubs „Cubs“ oder „Sox“ sei. Die Frage habe er per SMS an den frisch gewählten Papst weitergegeben, und kurz darauf traf dessen Antwort ein: „Sox.“
Auch die Agenda des Papstes scheint Farrell übernommen zu haben. In seiner Rede vor den Augustinern sprach er laut dem Bericht von den „Schrecken von Krieg, Hunger, Gewalt und Naturkatastrophen in vielen Teilen der Welt“ sowie von Künstlicher Intelligenz und den potenziellen „Gefahren, die eine solch rasante Entwicklung für die Würde und den Wert des Menschen mit sich bringen kann“.