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Segnung queerer Paare: Was Papst Leo XIV. dazu sagt

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Wohin steuert die katholische Kirche unter Leo XIV.? Jetzt äußert sich der Papst zum Reizthema Sexualität.

Von KNA

Papst Leo XIV. lehnt die in Deutschland und anderen Ländern Europas eingeführte feierliche Segnung homosexueller Paare ab. Er äußerte sich in einem am Donnerstag vorab veröffentlichten Interview mit der US-amerikanischen Vatikan-Korrrespondentin Elise Ann Allen vom Portal „Crux“. Wörtlich sagte der Papst, die in manchen Ländern eingeführten kirchlichen Segensfeiern verstießen „eindeutig gegen das von Papst Franziskus genehmigte Dokument 'Fiducia supplicans'.“

In diesem Dokument hatte der Vatikan im Dezember 2023 die Segnung von Menschen in homosexuellen Partnerschaften erstmals überhaupt erlaubt. Zugleich betont das Dokument, dass es sich dabei nicht um feierliche Segnungen wie bei einer Ehe von Mann und Frau handeln dürfe.

Papst Leo XIV. will Lehre zur Sexualität beibehalten

Zur Homosexuellen-Segnung sagte der Papst in dem Interview, die Kernaussage des Dokuments laute: „Natürlich können wir alle Menschen segnen.“ Zugleich betonte er, das Dokument suche „nicht nach einem Weg, irgendeine Form des Segens zu ritualisieren, denn das entspricht nicht der Lehre der Kirche.“

Leo kündigte an, er werde wie sein Vorgänger Franziskus weiterhin über den Wert der Familie sprechen, die „auf dem feierlichen Versprechen eines Mannes und einer Frau beruht, das im Sakrament der Ehe gesegnet wird.“ Dementsprechend sprach er sich auch gegen eine Änderung der kirchlichen Lehre zur menschlichen Sexualität ausgesprochen. Alle LGBTQ-Themen führten zu einer Polarisierung in der Kirche; dies wolle er nicht vorantreiben, so der Papst. Er teile die Einschätzung aus anderen Erdteilen, dass westliche Gesellschaften derzeit zu sehr fixiert seien auf Fragen der sexuellen Identität.

Vatikan-Dokument wurde weltweit diskutiert

Mit Blick auf gleichgeschlechtlich liebende Paare bedeute dies aber auch „nicht, dass diese Leute schlechte Menschen sind.“ Es sei „wichtig, Menschen zu akzeptieren, die anders sind als wir, und zu akzeptieren, dass sie in ihrem Leben Entscheidungen getroffen haben, und dass wir sie respektieren.“

Das von Papst Franziskus genehmigte Vatikan-Dokument „Fiducia supplicans“ führte zu weit auseinander gehenden Reaktionen in der weltweiten katholischen Kirche. Während es vor allem in Afrika von Bischöfen radikal abgelehnt wurde, entwickelten einige Bistümer in Deutschland und Belgien die Idee deutlich weiter und erlaubten feierliche Segnungen homosexueller Paare in der Kirche.

Neues Buch über Papst Leo XIV.

Das Interview ist Teil eines Buchs, das am Donnerstag, 18. September, in Peru erscheinen soll. Allen veröffentlichte zentrale Aussagen des Papstes am Donnerstag vorab in der englischsprachigen Online-Zeitung „Crux“, für die sie arbeitet. Der heutige Papst war lange Zeit in Peru als Missionar und Bischof tätig.

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