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Profanierung: Warum eine Pfarrei gleich vier Kirchen aufgibt

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Schon 2024 hatte der Kirchenvorstand von St. Pankratius Emsdetten das Großprojekt beschlossen. Was künftige Investoren beachten müssen. 

Von lbr, pbm

Herz-Jesu, St. Marien, St. Joseph und Heilig Geist in Emsdetten suchen nach Investoren. Die vier Kirchen der Gemeinde St. Pankratius im Kreisdekanat Steinfurt stehen unter Denkmalschutz und sollen spätestens zum 30. Juni 2027 aufgegeben und profaniert werden. Die Vermarktung der Kirchen übernehme die DKM Immobilien GmbH, ein Tochterunternehmen der DKM Darlehnskasse Münster, so die Bischöfliche Pressestelle. Die drei restlichen Kirchen der Gemeinde bleiben allerdings erhalten.

Grundlage für die Suche ist ein Beschluss, den der Kirchenvorstand der Emsdettener Gemeinde bereits im Juni 2024 gefasst hatte. Darin fordert sie auch eine zukunftsorientierte Nutzung der Gebäude. 

Würdige Nachnutzung

„Es gilt, die Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Gemeinwohlorientierung hinzubekommen“, sagte Projektleiter Ole Damer. Während Käufer meist nach Rendite streben würden, gehe es der Kirchengemeinde vor allem um eine würdige Nutzung der ehemaligen Sakralbauten. Eine der Vorgaben der Gemeinde laute deshalb: Künftige Projektpartner sollen die christlichen Grundwerte der Gemeinde respektieren und in ihren Konzepten berücksichtigen. 

Die Investoren sollen sich im Vorhinein gründlich mit den Rahmenbedingungen auseinandergesetzt haben: Den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz, den Vorgaben des Kirchenvorstandes von St. Pankratius, der notwendigen Genehmigung des Bischöflichen Generalvikariates, dem Denkmalschutz und dem Bauordnungsrecht.

Bereits Ideen gesammelt

Damer berichtet, dass man in den vergangenen Monaten bereits Nutzungsideen gesammelt und Exposés der einzelnen Kirchen erstellt habe. Diese würden momentan geprüft und konkretisiert. Parallel seien Gespräche mit passenden Investoren geplant. Dies brauche Zeit, so Damer: „Wir gehen verantwortungsvoll an dieses bistumsweit bislang einmalige Großprojekt heran, bei dem es allen Verantwortlichen um eine langfristige Nutzung der Kirchen geht.“

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