Jetzt 121 Papstwähler

17 neue Kardinäle von Papst Franziskus ernannt

Papst Franziskus hat am Samstag 17 neue Kardinäle aus sechs Kontinenten ernannt. Unter den neuen Purpurträgern ist diesmal kein Deutscher.

Anzeige

Papst Franziskus hat 17 kirchliche Würdenträger aus sechs Kontinenten zu Kardinälen ernannt. Am Samstag setzte er den neuen Kardinälen im Petersdom als Zeichen ihrer Würde das Birett, einen roten viereckigen Hut, aufs Haupt und steckte ihnen einen Ring an. Die neuen Kardinäle schworen dem Papst und der Kirche vor dem gesamten Kardinalskollegium Treue und Gehorsam.

Anders als bei früheren Konsistorien nahm der emeritierte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) nicht an der Zeremonie teil. Papst Franziskus und die neuen Kardinäle wollten den 89-jährigen im Anschluss besuchen.

 

Franziskus: Andere nicht als Bedrohung wahrnehmen

 

In seiner Predigt warnte Franziskus vor vorschnellen Urteilen gegenüber anderen. Rasch würden Menschen „nicht nur als Unbekannter oder Immigrant oder Flüchtling eingestuft, sondern als Bedrohung wahrgenommen und als Feind eingestuft“. Unbemerkt mache sich diese Feindeslogik im Leben der Menschen breit, verwandele „Verschiedenheiten in Symptome von Feindseligkeit, Bedrohung und Gewalt“. Franziskus wandte sich generell gegen das Errichten von Mauern und mahnte zu Frieden und Versöhnung.

Die Gefahr, andersartige Menschen als Bedrohung einzustufen, bestehe auch innerhalb der Kirche, etwa in Gemeinden, Priesterkollegien und Versammlungen. „Dagegen sind wir nicht immun, und wir müssen aufpassen, dass eine solche Haltung nicht unser Herz in Beschlag nimmt, denn das würde sich gegen den Reichtum der Universalität der Kirche wenden, den wir in diesem Kardinalskollegium mit Händen greifen können.“

 

Mit neuen Kardinälen Ränder der Weltkirche stärken

 

Insgesamt nahm Franziskus fünf Europäer, zwei Asiaten, je drei Afrikaner, Lateinamerikaner und US-Bischöfe sowie einen Australier in den Kirchensenat auf. Von den Neuernannten stammen fünf aus Ländern, die noch nie einen Kardinal gestellt haben: Bangladesch, Papua-Neuguinea, Malaysia, Zentralafrikanische Republik und Lesotho. Beobachter werten die Auswahl des Papstes als weiteren Beleg für seine Politik, die Ränder der Weltkirche zu stärken.

Den neuen Kardinälen sagte Franziskus, dass der Weg zum Himmel „im Alltag des zerstückelten und miteinander geteilten Lebens, eines verausgabten und verschenkten Lebens“, beginne. Sebastian Koto Khoarai (87), emeritierter Bischof von Mohale's Hoek/Lesotho, war als einziger der neuen Kardinäle nicht persönlich anwesend und wurde von einem Delegaten vertreten.

Unter den neuen Purpurträgern ist diesmal kein Deutscher. Mit dem Konsistorium am Samstag im Vatikan gehören dem Kardinalskollegium insgesamt 228 Mitglieder an. Davon sind 121 unter 80 Jahre alt und somit zur Teilnahme an einer Papstwahl berechtigt.

Anzeige