Studierende fordern Taten nach Dialog-Ankündigung durch Erzbistum

18 Hochschulgemeinden zu Kölner KHG-Papier: Wir müssen reden!

  • Hochschulgemeinden aus Münster und 17 weiteren Orten fordern, inhaltlich über ein Positionspapier der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Köln zu diskutieren.
  • „Wenn die Leitung im Erzbistum Köln dazu nicht bereit ist, müssen wir das übernehmen“, heißt es.
  • Das Erzbistum Köln hatte das Papier im November von der Internetseite der KHG entfernen lassen.

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Hochschulgemeinden aus Münster und 17 weiteren Orten fordern, inhaltlich über ein Positionspapier der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Köln zu diskutieren. „Wenn die Leitung im Erzbistum Köln dazu nicht bereit ist, müssen wir das übernehmen“, heißt es in einer Erklärung. Sie kündigt digitale Veranstaltungen im Sommersemester 2021 an, ohne bereits konkret zu werden.

Die Themen des KHG-Papiers würden viele Studierende beschäftigen, heißt es. Darin war es unter anderem um Partizipation, um den Umgang mit unterschiedlichen Lebensformen, um Sexualität, die Rolle der Frau in der Kirche und um Ökumene gegangen. Das Erzbistum Köln hatte das Papier im November von der Internetseite der KHG entfernen lassen und kurzzeitig arbeitsrechtliche Konsequenzen gegen Mitarbeitende erwogen.

 

„Schaden für Hochschulpastoral enorm“

 

„Der Schaden für die Hochschulpastoral ist schon jetzt enorm“, erklären die Gemeinden. Zwar habe das Erzbistum Köln mehrfach einen Dialog angekündigt, nun müssten aber „auch Taten folgen. Wir müssen reden!“

Ein „glaubwürdiger Diskurs unter Studierenden“ und mit Mitarbeitenden in Hochschulgemeinden sei „unmöglich, wenn dieser vor der Drohkulisse von Sanktionen stattfindet“. Das verunsichere auch Theologiestudierende „im Blick auf ihre Berufs- und Berufungsperspektive“.

 

Wer die Erklärung unterzeichnet hat

 

Auch wenn das Vorgehen des Erzbistums dem Arbeits- und Kirchenrecht entspreche, sei es „eine ganz andere Frage, ob diese Art des Miteinanders der angemessene Weg ist. Unseres Erachtens nach nicht!“

Neben dem Rat der Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde Münster haben Gemeindevertreter aus Aachen, Bayreuth, Berlin, Bremen, Dresden, Erfurt, Erlangen, Flensburg, Freiberg, Göttingen, Halle, Ilmenau, Lüneburg, Marburg, Nürnberg, Osnabrück und Tübingen die Erklärung unterzeichnet. Auch evangelische Gemeinden sind darunter.

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