Von der „Zuversicht, dass der Tod nicht das Ende ist“

200 Menschen besuchten Begegnungstag des Bistums für Trauernde

200 Menschen haben am „Begegnungstag für Hinterbliebene“ des Bistums Münster teilgenommen. Unter dem Motto „Ich bin mit euch alle Tage“ nahmen sie am Gottesdienst mit Bischof Felix Genn und an weiteren Programmpunkten teil.

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„Der Friede sei mit euch.“ Mit diesen Worten hat der Münsteraner Bischof Felix Genn am 10. November den Gottesdienst im St.-Paulus-Dom am „Begegnungstag für Hinterbliebene“ begonnen. „Ich wünsche, dass dieser Friede mit Ihnen ist und in Ihr Herz eindringt, der Friede von dem, der aus dem Tod ins Leben gegangen ist. Mögen Sie diesen Frieden immer tiefer empfangen und bewahren“, wünschte Genn den Gottesdienstbesuchern laut einer Mitteilung seiner Pressestelle.

200 Trauernde waren der Einladung der Abteilung Seelsorge des Bischöflichen Generalvikariats gefolgt. Der Tag, der unter dem Motto „Ich bin mit euch alle Tage“ stand, sollte den Trauernden helfen, ihre Erinnerungen an den verlorenen Menschen und ihre Schritte auf dem neuen Lebensweg vor Gott zu bringen und neue Kraft zu schöpfen.

 

„Seien Sie gewiss, dass Ihre lieben Toten bei Jesus sind“

 

„Lehre mich, Herr, dass es ein Ende mit mir hat und ich dahin muss“, zitierte Genn zu Beginn seiner Predigt aus „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms. Es fange die Stimmung ein, die den November erfülle und bestimme. Gleichzeitig fordere das Musikstück auf, sich der Wirklichkeit des Todes zu stellen und der eigenen Endlichkeit bewusst zu werden. „Es ist ein Lernprozess. Und vielleicht befinden Sie sich in diesem und können es nicht fassen, nicht verstehen, warum der geliebte Mensch sterben musste“, wandte sich der Bischof direkt an die Trauenden.

„Diese Erfahrung ist sehr, sehr schmerzlich und unbegreiflich – doch ist es das Ende, und Sie bleiben allein zurück?“ regte er zum Nachdenken an. In solchen Momenten sei es gut, dass es Menschen gebe, die einem zur Seite stünden. „Auch ein Tag wie heute kann zeigen, dass Sie nicht alleine sind, dass es Menschen gibt, die Ähnliches durchgemacht haben“, erklärte das Münsteraner Kirchenoberhaupt. Und er ermutigte: „Seien Sie gewiss, dass Ihre lieben Toten bei Jesus sind. Er führt sie zum ewigen Leben, wie er es uns versprochen hat. Denn es sei der Wille seines Vaters, dass keiner zugrunde gehe. Die Mauer des Todes ist durchbrochen.“ Das könne eine Quelle der Hoffnung sein. „Das muss ich lernen. Aber dann habe ich die Zuversicht, dass der Tod nicht das Ende ist“, erklärte der Bischof.

 

Programmangebot am Nachmittag

 

Musikalisch gestalteten den Gottesdienst zwei Chöre aus Xanten und Domorganist Thomas Schmitz. Am Ende konnten sich die Trauernden einzeln segnen lassen und so weitere Stärkung erfahren.

Im Verlauf des Nachmittags, der durch einen Mittagsimbiss, eine Kaffeetafel und eine gemeinsame Abschlussandacht eingerahmt wurde, nahmen die Trauernden rund um den Dom an Programmpunkten teil. Unter dem Motto „Er legt mir ein neues Lied in den Mund“ wurde zum gemeinsamen Singen eingeladen, um „die Stille zu füllen und zu trösten“. Außerdem standen unter den Titeln „Das Herz steinschwer“ und „Trauer mitten im Leben“ Gesprächsangebote und Austausch, eine Domführung und das meditatives Konzert „Du trägst uns auch in dunklen Stunden“ zur Auswahl.

Zum „Begegnungstag für Hinterbliebene“ lädt das Bistum Münster seit 2006 jährlich ein.

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