Verstorbene in ganz unterschiedlichen Beziehungen zu Glaube und Kirche

Jahresrückblick in Bildern: Diese Menschen mussten wir 2021 gehen lassen

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Wohl jeder weiß um einen lieben Menschen oder Bekannten, der im vergangenen Jahr gestorben ist. Nicht zuletzt das Corona-Virus hat allein 2021 mehr als 73.000 Menschen das Leben gekostet. Stellvertretend für alle Verstorbenen erinnern wir in einer Fotostrecke und mit Texten an 16 Frauen und Männer, die Zeit ihres Lebens in ganz unterschiedlichen Beziehungen zu Glaube, Gott und Kirche gestanden haben.

Januar

Ferdinand Schumacher prägte von 2002 an als Stadtdechant in Münster zwölf Jahre lang die Verbundenheit von Kirche, Politik und Stadtgesellschaft. Der Domkapitular starb nach längerer Krankheit am 10. Januar im Alter von 78 Jahren.

Februar

Joachim Kuropka galt als einer der bes­ten Wissenschaftler in der Forschung zu Kardinal Clemens August Graf von Galen. Das Lebenswerk des ehemaligen Professors für Neueste Geschichte in Vechta wurde mehrfach ausgezeichnet. Am 22. Februar starb er mit 79 Jahren in Borken.

Karl Schiewerling war überzeugter Katholik und von 2005 bis 2017 soziales Gesicht der Unionsfraktion im Bundestag. Zudem engagierte sich der Münsterländer in vielen Verbänden, so als Vorsitzender des NRW-Kolpingwerks. Er starb 69-jährig am 28. Februar.

März

Uta Ranke-Heinemann war die weltweit erste katholische Theologie-Professorin.  Weil sie die Jungfrauengeburt Jesu anzweifelte, verlor sie die Lehrerlaubnis. Als resolute Kirchenkritikerin wurde sie bundesweit bekannt. Im Alter von 93 Jahren starb sie am 25. März.

April

Hans Küng wurde vielen durch sein Projekt „Weltethos“ bekannt. Innerhalb der Kirche wird der renommierte Tübinger Theologe mit seiner Ablehnung der Unfehlbarkeit des Papstes verbunden, was ihn seine Lehrerlaubnis kostete. Küng starb mit 93 Jahren am 6. April.

Mai

Franz-Josef Ortkemper leitete 20 Jahre lang das Katholische Bibelwerk in Stuttgart. Er wuchs in Beckum auf, war Priester des Bistums Münster und galt als „fesselnder Werber“ für die Bibel. 2020 zog er wieder nach Münster, wo er am 15. Mai 81-jährig starb.

Heinrich Janssen war 24 Jahre Regionalbischof für den niederrheinischen Teil des Bistums Münster – bis zu seiner Emeritierung 2010. Vor seiner Bischofsweihe 1986 war er zudem Generalvikar. Nach langer Krankheit starb er am 27. Mai mit 88 Jahren in seinem Geburtsort Kevelaer.

Juni

Gottfried Böhm galt als einer der renommiertesten Kirchen-Architekten des 20. Jahrhunderts. 60 Gotteshäuser hat er geschaffen – so die Wallfahrtskirche in Neviges oder in Köln „Madonna in den Trümmern“. Der Printzker-Preisträger starb am 9. Juni mit 101 Jahren.

Juli

Schwester Maria Pacis Helleberg kannten viele als langjährige Generaloberin auch außerhalb der Gemeinschaft der Clemensschwestern – nicht zuletzt im Rahmen der Seligsprechung von Schwes­ter Euthymia 2001. Im Alter von 82 Jahren ist sie am 18. Juli gestorben.

Bernd Hagenkord war vielen als der Vatikan-Experte im Fernsehen bekannt. Zehn Jahre leitete der in Ahlen aufgewachsene Jesuit die deutsche Abteilung von „Radio Vatikan“. Zuletzt war er Geistlicher Begleiter des Synodalen Wegs. Mit nur 52 Jahren starb er am 26. Juli.

August

Arnold Angenendt war international einer der besten Kenner der mittelalterlichen Kirchengeschichte, die er höchst lebendig schilderte. 1963 in Münster zum Priester geweiht, war er von 1981 bis 1999 Professor. 86-jährig starb er am 8. August in Münster.

Karl-Heinz Riesenbeck gehörte 33 Jahre lang zur Redaktion von „Kirche+Leben“, ab 1991 bis zum Ruhestand 2004 als stellvertretender Chefredakteur. In der Kenntnis von Geschichte und Namen im Bistum Münster machte ihm keiner etwas vor. Am 20. August starb er mit 77 Jahren.

Heinrich Tietmeyer prägte als Propst ab 1984 die Wallfahrt in Telgte, den nach Kevelaer größten Pilgerort im Bistum Müns­ter – 20 Jahre lang bis zu seiner Emeritierung. Danach zog er nach Rheine. Tietmeyer starb im Alter von 86 Jahren am 23. August.

Oktober

Gertrud Witte gestaltete als promovierte Juristin und ehrenamtliche Vorsitzende 14 Jahre lang die Entwicklung der Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Stiftung, die Frauen und jungen Familien in schwangerschaftsbedingten Notlagen finanziell hilft. Am 18. Oktober starb sie 82-jährig.

Erna de Vries war eine der letzten Holocaust-Überlebenden. In zahlreichen Schulen hat sie davon berichtet, wie sie das Grauen des KZ Auschwitz ertragen musste. In Kaiserslautern geboren, starb sie am 24. Oktober in Lathen im Emsland, kurz nach ihrem 98. Geburtstag.

Dezember

Desmond Tutu, langjähriger anglikanischer Erzbischof von Kapstadt in Südafrika, Kämpfer gegen die Rassismus und Apartheid und Friedensnobelpreisträger, starb am 26. Dezember im Alter von 90 Jahren.

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