Ökumenisches Sozialbüro bat seit Oktober um Spenden

35.000 Euro: Kinderhauser sammeln für Bedürftige im eigenen Stadtteil

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Im Oktober hatte das ökumenische Sozialbüro Münster-Kinderhaus eine Spendenaktion gestartet. Die Bewohner dort sollten gezielt Bedürftigen im eigenen Stadtteil helfen. Jetzt sind sogar kleine Weihnachtsgeschenke für sie möglich.

„Kinderhaus macht Mut“ - unter diesem Motto hatte das ökumenische Sozialbüro Münster-Kinderhaus die dortigen Bewohner seit Oktober um Spenden für Bedürftige in ihrem Stadtteil gebeten. Die Freude über den Erfolg der Aktion war dem Team des Sozialbüros anzumerken, als das Ergebnis des Aufrufs verkündet werden konnte: 35.000 Euro.

Mit einem so hohen Betrag hatten die ehrenamtlichen Kräfte nicht gerechnet - tatsächlich kommen alle Spenden aus dem Stadtteil. Das bestätige sehr eindrucksvoll das Motto der Aktion, sagt Ursula Tölle vom Sozialbüro. Sie sieht in dem Spendenaufkommen zugleich einen Beweis für die Anerkennung der Arbeit der Einrichtung, die von der katholischen Pfarrei St. Marien und St. Josef und der evangelischen Markus-Gemeinde getragen wird. Ursula Tölle: „Die Bewohner unseres Stadtteils haben uns ein sehr großes Vertrauen entgegengebracht.“

Erkennbare Not im Stadtteil

Der Grund für die Sammlung ist die immer deutlicher erkennbare Not von Menschen im Stadtteil, die wegen der Preissteigerungen vor allem bei Lebensmitteln Probleme haben, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Besonders Familien mit vielen Kindern, Alleinerziehende und allein lebende Senioren seien betroffen, erläutert Pfarrerin Barbara Stoll-Großhans von der Markus-Gemeinde.

Hinzu kommt: „Die Zahl der Hilfsbedrüftigen steigt.“  Neben der materiellen Not gebe es auch einen hohen Gesprächsbedarf, das werde in den Sprechstunden deutlich, die das Sozialbüro anbietet.

Für die Helferinen und Helfer, die in Kinderhaus mehrere hundert Familien betreuen, war klar: „Wir müssen schnell reagieren.“ Auf einer Klausurtagung wurde die Spendenaktion auf den Weg gebracht. „Unsere Mittel kommen schnell dort an, wo sie gebraucht werden“, sagen die Teamsprecherinnen Maria Löhr-Hatmann und Ute van Heek. Das heiße: Vor Ort über kurze Wege direkt zu den hilfsbedürftigen Menschen.

Kleine Geschenke zu Weihnachten

Die Ausgabe von Lebensmitteln und Lebensmittelkarten für Bedürftige gehört zu den Kernaufgaben des Sozialbüros. Die Geldspenden aus der jüngsten Aktion werden für höhere Beträge auf den Lebensmittelkarten (besonders für Alleinerziehende) und für Gutscheine verwendet.

Zu Weihnachten gibt es zum ersten Mal ein kleines Geschenk,  das auch aus den Spenden finanziert werden kann. 300 Tüten werden in diesen Tagen gepackt und verteilt. Kleinigkeiten, sagen die Helferinnen und Helfer,  darunter Gutscheine, die im Stadtteil eingelöst werden können.

„Das ist mein einziges Weihnachtsgeschenk“

Zwei Beispiele zeigen, wie sehr das ankommt. Einem alten Mann hätten Tränen in den Augen gestanden, als er die Weihnachtsgabe entgegennahm: „Das ist mein einziges Weihnachtsgeschenk.“

Eine Frau habe sich über eine Packung Kaffee gefreut, aber vorsichtig gesagt, sie dürfe keinen Kaffee trinken, berichten die Ehrenamtlichen. Die Frau habe dann ebenso vorsichtig gefragt, ob sie stattdessen ein Glas Nuss-Nougat-Creme bekommen könne.

Ein Kartenspiel für Familien

Familien werden mit dem Kartenspiel "Uno" beschenkt. „Etwas Warmes für die Seele“ nennt Ursula Tölle die weihnachtlichen Geschenke.

„Kirche, die gut tut“ ist das Motto des Sozialbüros. Tölle verbindet damit die Hoffnung, dass es möglicherweise „für die Zukunft der Kirchen weniger entscheidend ist, wie sich Bischöfe verhalten, sondern was wir als ganz normale Christen tun“.

Das Sozialbüro freut sich über weitere finanzielle Unterstützung - und über neue Ehrenamtliche. Kontakt ist möglich über wirimsozialbuero(at)muenster.de.

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