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Die Pfarrei St. Felizitas in Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) wird sich von ihrem Gotteshaus St. Ludger trennen. Eine evangelische Pfingstgemeinde kauft die Kirche. Katholische Angebote soll es auch künftig dort geben.
Die Pfarrei St.Felizitas in Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) wird die St.-Ludger-Kirche an die evangelisch-freikirchliche Christengemeinde „Gottes Wort“ verkaufen. Die Verhandlungen liegen in den letzten Zügen, wie Pfarrer Benedikt Elshoff bestätigt: „Unsere kirchlichen Gremien haben bereits zugestimmt. Es geht noch um die letzten Unterschriften.“
Die Freikirche, die zur Pfingstbewegung gehört und der zumeist russische Aussiedler angehören, wird für das Gotteshaus etwa 500.000 Euro zahlen. In der Kirche St. Ludger sollen auch weiterhin Treffen und Gottesdienste der katholischen Gemeinde möglich sein, wie Elshoff berichtet.
Überrascht über zügige Verhandlungen
„Schon seit einigen Jahren haben wir Kontakt zur Christengemeinde, die seit 2013 das Pfarrheim und das Gotteshaus für ihre Treffen nutzt.“ Dass der Kauf nun zügig über die Bühne geht, hat auch die Pfarrei ein wenig überrascht. Nach dem Immobilienkonzept sollte St. Ludger erst 2018 geschlossen werden, doch die Verhandlungen fanden schließlich einen schnelleren Abschluss.
Als die Gemeinde noch wuchs
Bereits vor einem Jahr fiel die Entscheidung, das Pfarrheim St. Ludger an den Caritas-Kreisverband zu verkaufen. Die Caritas wird dort und in einem Neubau am benachbarten Standort der Alten Kaplanei Beratungsangebote einrichten.
Die Kirche St. Ludger wurde 1958 geweiht. In den 1950er Jahren war die Gemeinde St. Felizitas auf mehr als 10.000 Katholiken angewachsen. Entsprechend einem Konzept des damaligen Bischofs Michael Keller lag die Gründung einer neuen Pfarrei nahe. „Dass sich unsere Pfarrei von dem Gotteshaus trennen muss, tut uns allen weh“, sagt Pfarrer Elshoff. Wichtig sei allen Beteiligten gewesen, das Kirchengebäude zu erhalten.