Ausstellung bis 10. Januar zu sehen

80 Krippen auf 400 Metern - Bruderschaft baut in Horstmar Krippenweg

  • An der St.-Antonius-Kapelle auf dem Schöppinger Berg in Horstmar im Kreis Steinfurt sind 80 Krippen zu entdecken.
  • Eine Vielzahl der Krippen fertigte Eufemia Schütte aus Naturmaterialien und kleinen Alltagsgegenständen.
  • Der 400 Meter lange Krippenweg eignet sich besonders für Familien mit kleinen Kindern.

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Drei Dosenverschlussringe und drei Perlen reichen aus, um daraus eine Krippe zu basteln. Es genügen ebenso nur wenige Walnüsse, drei Tannenzapfen, einige Eicheln oder Muscheln und alte Wäscheklammern aus Holz, um mit diesen Naturmaterialien die Heilige Familie nachzubilden und weihnachtliche Darstellungen zu kreieren.

„Es macht einfach Spaß, zu basteln. Dabei muss man gar nicht so viele neue Dinge kaufen. Es gibt so viel, was zu Hause rumliegt“, sagt Eufemia Schütte aus Horstmar (Kreis Steinfurt). In den vergangenen Tagen hat sie zusammen mit ihrem Mann Heinz viele Stunden an der St.-Antonius-Kapelle auf dem Schöppinger Berg verbracht, um 80 Krippen aufzubauen.

Entdeckungen am Antoniuspättken

Etwa 400 Meter lang ist der Krippenweg am Antoniuspättken, dem kleinen Parallelweg an der viel befahrenen Landstraße zwischen Horstmar und Schöppingen. Die Familie Schütte ist mit der Kapelle eng verbunden. Heinz Schütte ist seit vielen Jahren Vorsitzender der Antonius-Bruderschaft, die sich um den Erhalt und die Pflege der Kapelle kümmert.

Bei früheren Besuchen von Krippenwegen in Münster-Handorf und Telgte entstand die Idee, etwas Ähnliches an der Antonius-Kapelle aufzubauen. „Wir haben zu Hause viele Figuren. Zum Teil sind sie älter, es ist auch nichts Wertvolles dabei. Wir haben immer schon Krippenfiguren aufgehoben und gesammelt“, sagt Eufemia Schütte.

Eine Blechdose wird zum Stall

Während sie die Figuren geformt und bemalt hat, hat sich ihr Mann um die äußere Dekoration gekümmert. Eine alte Blumenschale, eine Blechdose, ein alter Korb, einige Bretter und Zweige – die geschaffenen Ställe und Behausungen für die Krippen sind vielfältig.

Eine Krippe aus drei kleinen Muscheln mit Perlen wird beispielsweise von einer großen Muschel geschützt. In einigen Darstellungen ist die Heilige Familie in einem Tontopf, einer Baumrinde, einem Weidenkorb oder in einem Einmachglas zu betrachten. Moos, Blätter und kleine Äste liegen an den Krippen.

Alter Fußball wird zur Krippe

„Dabei sind wir ja keine Künstler“, sagt das Ehepaar Schütte. Nur Begeisterte, die sich an Weihnachten erfreuen und von der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem fasziniert sind. „Viele Menschen können sich an Krippen erfreuen. Deshalb machen wir diesen Krippenweg, um anderen eine Freude zu bereiten“, sagt der Vorsitzende der Antonius-Bruderschaft.

Die allermeisten Krippen hat das Ehepaar Schütte geschaffen, einige Darstellungen kommen von Kindern der Horstmarer Kindergärten St. Josef und St. Elisabeth. Der Hobby-Maler schuf auf Holz ein großes Bild mit Josef, Maria und dem Jesuskind. Martin Ruck von der Antonius-Bruderschaft fand einen alten Fußball, aus dem er eine Behausung für eine Krippe bastelte. Der Ball hängt jetzt an einem Baum.

Vom Kind zum auferstandenen Christus

Alle Krippen sind leicht zu entdecken und zugänglich. Den Abschluss des bis zum 10. Januar zu sehenden Krippenwegs bildet ein Bildstock, der den gekreuzigten und auferstandenen Christus zeigt. Am Bildstock selbst liegt eine Krippe, wie auch an der Pietà der Kapelle.

Weit über das Münsterland hinaus bekannt wurde das kleine Gotteshaus 2018, als im Morgengrauen ein Lastwagen von der Straße abwich, in die Kapelle raste und schwere Schäden verursachte. Davon ist nichts mehr zu sehen – dank der Antonius-Bruderschaft, die den Wiederaufbau meisterte.

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