9. NOVEMBER

Hamers: Christen kompromisslos und unerschrocken an der Seite der Juden

Anzeige

Der Diözesan-Administrator des Bistums Münster verurteilt Antisemitismus weltweit und in Deutschland und kündigt ein Zeichen der Solidarität an.

Christen stehen „unerschrocken und kompromisslos an der Seite unserer jüdischen Schwestern und Brüder“ – das betont Münsters Diözesan-Administrator Antonius Hamers angesichts von weltweitem Antisemitismus. Christen träten für die Würde jedes Menschen ein, weil „alle Menschen von Gott geschaffen“ seien, so Hamers: „Daher ist für uns die Solidarität mit den Jüdinnen und Juden unverhandelbar.“

Der Übergangsleiter des Bistums Münster äußert sich aus Anlass des 9. November. An diesem Tag vor 87 Jahren wurden Synagogen und jüdische Geschäfte in Deutschland angegriffen und zerstört – organisiert vom nationalsozialistischen Regime und verübt von dessen Anhängern. Es gab nach unterschiedlichen Angaben deutschlandweit mehrere hundert Tote.

Antisemitismus in Deutschland und weltweit

Hamers sagt, er sei bestürzt darüber, „wie verbreitet der Antisemitismus in unserem Land heute wieder ist“. Der Alltag vieler Jüdinnen und Juden sei aktuell von antisemitischen Erfahrungen geprägt, die Menschen hätten wieder Angst, sich öffentlich zum jüdischen Glauben zu bekennen: „Das ist erschreckend und darf so nicht sein: nicht heute und nie wieder!“

Mit „großer Sorge und Entsetzen“ sehe er, so Hamers, dass nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 „Jüdinnen und Juden weltweit für das Agieren der israelischen Regierung angegriffen werden“. Kritik an Israel werde „zum Vorwand für offen antisemitische Aggressionen genommen“. Diese Agitation sei unerträglich, egal, ob von politisch rechtsgerichteten, linken oder zugewanderten Gruppen.

Hamers: Menschenfeindlichkeit bekämpfen

Menschen dürften „nie wieder“ wegen ihrer Religion, Herkunft, Hautfarbe oder sexuellen Orientierung diskriminiert, bekämpft oder vernichtet werden, unterstreicht der Diözesan-Administrator. Christen verwahrten sich „gegen jede Form des Antisemitismus, des Rassismus und der Diskriminierung“. Jede „menschenverachtende Agitation“ müsse entschieden bekämpft werden.

Hamers erinnert auch an die Erklärung „Nostra aetate“ des Zweiten Vatikanischen Konzils zum Verhältnis zu anderen Religionen von 1965. Der Text bekenne sich „klar zu unserem gemeinsamen Erbe mit dem jüdischen Volk“ und verurteile alle „Hassausbrüche, Verfolgungen und Manifestationen des Antisemitismus“ zu jedweder Zeit.

Reise ins Heilige Land

Als Zeichen der Solidarität reisen der Diözesan-Administrator und Münsters Dompropst Hans-Bernd Köppen in der kommenden Woche nach Israel und Palästina, teilt die Bischöfliche Pressestelle mit. Geplant seien unter anderem Begegnungen mit Vertretern der Bundesrepublik Deutschland in Tel Aviv und Ramallah sowie mit kirchlichen Repräsentanten.

Zudem wollen Hamers und Köppen Einrichtungen des Deutschen Vereins vom Heiligen Land besuchen, der sich für interreligiösen Dialog, Bildung und Frieden einsetze. Die Reise solle deutlich machen: „Wir stehen in dieser schwierigen Zeit an der Seite der Menschen im Heiligen Land und setzen uns ein für Frieden und Versöhnung“, so Hamers.

Anzeige

Komplet - der Kirche+Leben-Newsletter

JETZT KOSTENLOS ANMELDEN



Mit Ihrer Anmeldung nehmen Sie die Datenschutzbestimmungen zur Kenntnis.