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Die Schwieterings kümmern sich um die Autobahnkapelle an der Raststätte Dammer Berge. Dass es dort kein fließendes Wasser und tagsüber keinen Strom gibt, erleichtert ihren ehrenamtlichen Einsatz nicht gerade. Doch sie sind mit dem Herzen bei der Sache und hoffen auf Abhilfe – auch in einem weiteren Bereich.
Josef Schwietering ist überrascht, dass an diesem Freitagmorgen schon so viel los ist. „Vier, fünf Autos haben schon an der Kapelle gehalten, auch Familien mit Kindern.“ Die lassen sich nicht stören von dem 71-Jährigen, der Wachsreste vom Opferstock kratzt und seiner Frau, die mit einem Besen Spinnweben von den Wänden fegt.
Jeden Montag und jeden Freitag fährt der 71-Jährige zur Autobahnkapelle am Rasthof Dammer Berge an der Autobahn A1, schaut nach dem Rechten und legt neue Kerzen aus. Rund 10.000 davon benötigt er im Jahr, die meisten in den Ferienwochen. „Am Verbrauch kann man ja ablesen, wie eine Woche gelaufen ist.“ Der Rentner lächelt. „Und diese Woche war wohl viel los.“
Hochsaison am NRW-Ferienende
Kein Wunder, in NRW gehen gerade die Schulferien zu Ende. Besonders in Richtung Süden ist es voll auf der Autobahn A1. Und immer wieder nutzen Urlauber den Stopp auf dem Rasthof „Dammer Berge“ auch für einen kurzen Besuch in der Autobahnkapelle.
Menschen auf dem Weg von Norden nach Süden oder umgekehrt. Sie unterbrechen die Reise, steigen aus, nehmen vielleicht einen Snack im Rasthof und vertreten sich kurz die Beine. Eine Frau mit Hund schaut neugierig durch die große Scheibe ins Innere der Kapelle. „Kommen Sie ruhig rein“, lädt Josef Schwietering sie ein.
Autobahnkapelle „Dammer Berge“ als Visitenkarte der Kirche