AKTION

So kommen „brennende Themen“ auf den Tisch des Letztes Abendmahls

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Nachgestellt ist in der Kirche St. Felizitas in Lüdinghausen die Abendmahlsszene. KFD-Frauen laden zum Austausch über persönliche Anliegen ein.

Ein langer Tisch mit Tischdecken aus lilafarbenem Samt setzt in der Kirche St. Felizitas in Lüdinghausen im Kreis Coesfeld in Erinnerung an die Passion Jesu das Abendmahl in Szene. Bis Gründonnerstag sind Kirchenbesucher eingeladen, Platz zu nehmen, ihre Anliegen, Freud und Leid miteinander zu teilen.

Vorbreitet hat die Installation das Leitungsteam der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD) St. Felizitas. Das Team möchte über Tischgespräche die Fastenzeit und die Karwoche in den Blick nehmen. „Alle an einen Tisch – Komm, nimm Platz“ heißt die Installation, bei der Interessierte auf Karten ihre Wünsche, Anliegen und Bitten schreiben können.

„Die Tischgemeinschaft steht für Austausch und Dialog und letztlich für Mitmenschlichkeit. Wer am Tisch sitzt, spricht miteinander. Am Tisch lernen wir, miteinander umzugehen“, sagt Dorothea Tappe vom KFD-Leitungsteam. „Es geht um Mitmenschlichkeit. Und die beginnt damit, dass ich den anderen wahrnehme und ihm zuhöre, besonders in schwierigen Zeiten.“

"Freude und Leid teilen"

Die KFD-Mitglieder Mechthilde Gerwin und Rosita Wiegers sehen die Aktion als Gelegenheit, die Fastenzeit als Zeit der Unterbrechung wahrzunehmen. „Es geht um Umkehr und Erneuerung, aber auch darum, Freude und Leid miteinander zu teilen“, sagt Rosita Wiegers.

Wie Mechthilde Gerwin erläutert, könne eine Tischgemeinschaft auf Augenhöhe neue Visionen entwickeln: „Das Hören aufeinander hilft, den anderen besser zu verstehen. Daraus erwachsen neuen Gemeinsamkeiten.“

Wünsche nach Frieden

In Lüdinghausen haben zahlreiche Kirchenbesucherinnen und -besucher die Gelegenheit genutzt, auf Tischkarten ihre „brennenden Themen“ aufzuschreiben. Wünsche nach Frieden, die auch in arabischer Sprache geschrieben wurden, standen obenan.

Am Gründonnerstag wird die KFD St. Felizitas in einem Abendmahlgottesdienst die Tischgemeinschaft besonders gestalten. „Das Abendmahl mit dem Teilen von Brot und Wein zeigt die Gemeinschaft mit Jesus Christus und die Gemeinschaft der Glaubenden untereinander“, erklärt Dorothea Tappe.

Tischkarten verbrennen im Osterfeuer

„Das Abendmahl verbindet. Es fordert uns heraus“, sagt Dorothea Tappe. Daher der Aufruf, die eigenen Themen und Anliegen auf Tischkarten zu schreiben. Diese werden in der Osternacht im Osterfeuer - einem der Symbole für die Überwindung des Todes - verbrannt.

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