BENEDIKTINERINNEN

Ab Mai möglich: Ja-Wort im Dinklager Klostercafé

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Die Benediktinerinnen hatten die Gastronomie dort Anfang des Jahres aufgegeben. Jetzt richtet Dinklage in einem Nebenraum ein Trauzimmer ein.

 

Die ersten Paare haben ihre Pläne bereits geändert. „Bisher wollten sie im Rathaus heiraten. Als sie gehört haben, dass das künftig auch in den Räumlichkeiten des Klostercafés von Burg Dinklage möglich ist, haben sie sich kurzfristig neu entschieden“, sagt Marcus Eckhoff. „Es ist ja auch ein sehr schönes Umfeld“, ergänzt der Standesbeamte der Stadt Dinklage.

Bereits Anfang Mai werden er und seine Kollegin Alexandra Dödtmann die ersten standesamtlichen Trauungen dort durchführen, in einem Nebenraum des ehemaligen Cafés in der früheren Rentei der Burg, mit eigenem Eingang. Die Benediktinerinnen der Abtei St. Scholastika haben den Raum an die Stadt Dinklage dafür vermietet.

Mietvertrag zunächst bis Ende 2026

„Der Vertrag läuft zunächst bis Ende 2026“ erklärte dazu Schwester Ulrike Soegtrop auf Nachfrage von Kirche+Leben. Die Schwestern sähen in der zunächst zeitlich befristeten Vereinbarung eine „gute Nutzung“ des Raums, erklärt die Verwaltungsleiterin des Klosters dazu.

Der Mietvertrag hilft gegenwärtig zum einen der 14.000-Einwohner-Stadt im Landkreis Vechta. Denn sie will voraussichtlich ab diesem Sommer ihr historisches Rathaus sanieren lassen. Bei der Suche nach einem würdevollen Ausweich-Standort für Trauungen hatten die Verantwortlichen das derzeit ungenutzte Klostercafé ins Auge gefasst.

Klostercafé ist seit Anfang des Jahres geschlossen

Der Vorteil für die Benediktinerinnen: Sie haben ab Mai einen Mieter für den Raum neben dem Klostercafé gefunden. Die Räume des Cafés werden seit der Schließung der Gastronomie dort Anfang des Jahres nur noch sporadisch von Gruppen genutzt.

Zuvor war das Café 24 Jahre lang besonders am Wochenende Anlaufpunkt für zahlreiche Ausflügler im Burgwald. Dennoch hatten sich die Schwestern nach intensiver Beratung Ende 2024 gezwungen gesehen, den Gastronomiebetrieb dort aufzugeben.

Klosterladen bleibt weiterhin geöffnet

 

„Aus wirtschaftlichen Gründen“, wie Schwester Ulrike erklärt. Der Klosterladen direkt neben dem Café war und ist von der Schließung jedoch nicht betroffen.

Schwester Mirjam Grote, die Leiterin des Klosterladens, sieht in der Einrichtung eines Trauzimmers für standesamtliche Hochzeiten die Weiterführung einer Tradition auf Burg Dinklage. In der Burgkapelle gegenüber dem Klostercafé hätten sich schließlich in den vergangenen Jahrzehnten bis heute schon zahlreiche Paare das kirchliche Jawort gegeben.

Paare zahlen 150 Euro Nutzungs-Entgelt

Und wenn nun ganz in der Nähe auch standesamtliche Trauungen stattfänden, dann sei das so etwas wie eine Bezugslinie, die damit fortgesetzt werde. „Und vielleicht kann das ,Ja‘ an diesem Ort noch mal von einer anderen Kraft getragen sein“, hofft Schwester Mirjam.

„Mit dem neuen Angebot verbinden sich Tradition und Liebe“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Dinklage. Umsonst ist das indes nicht. Für Trauungen im Klostercafé erhebt die Stadt ein Nutzungs-Entgelt in Höhe von 150 Euro. Das wird allerdings nur fällig, solange eine Alternative im Dinklager Rathaus zur Verfügung stehe, erklärte Marcus Eckhoff im Gespräch mit Kirche+Leben, also nicht während der Zeit der Rathaus-Sanierung.

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