Mehr regenerative Energie erzeugt als verbraucht

Abtei Münsterschwarzach wird zum Öko-Kloster

1.200 Jahre ist die Abtei Münsterschwarzach, östlich von Würzburg gelegen, alt – aber ein Vorreiter beim Klimaschutz: 2018 erzeugte das Benediktinerkloster mehr regenerative Energie, als es verbrauchte.

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1.200 Jahre ist die Abtei Münsterschwarzach, östlich von Würzburg gelegen, alt – aber ein Vorreiter beim Klimaschutz: 2018 erzeugte das Benediktinerkloster, in dem auch der Bestsellerautor Pater Anselm Grün lebt, mehr regenerative Energie, als es verbrauchte. Das liege vor allem an den Einspeisungen in das öffentliche Stromnetz, wie es in einer Presseerklärung des Klosters am Mittwoch heißt.

2018 wurden insgesamt wurden 3.779.414 Kilowattstunden (kWh) Strom verzeichnet. Im Vergleich zu den CO2-Emissionen der 1990er Jahren konnte die Abtei ihren Kohlendioxidausstoß um 15 Prozent (446 Tonnen) verringern. Das meiste ist dabei auf die Biogasanlage mit knapp drei Millionen kWh an erzeugtem Strom zurückzuführen. Darüber hinaus wurde durch Kraft-Wärme-Kopplung 1.846 Megawattstunden (MWh) an Wärme genutzt, was etwa 200.000 Litern Öl entspricht.

 

Abtei Münsterschwarzach: Konventionelle Energie noch beim Backen

 

Umweltschutz ist der gesamten Abtei und den Klosterbetrieben ein besonderes Anliegen. Bereits seit Ende 2000 laufen Maßnahmen des Ökoprojekts, den CO2-Ausstoß auf Null zu reduzieren.

Weitere Anteile des Stroms wurden hauptsächlich durch Wind, Wasser und Photovoltaik erzeugt. Die meiste Einsparung an dem fossilen Brennstoff Öl bringe allerdings die Holzenergie-Zentrale, die mit Waldrestholz aus dem nahen Steigerwald versorgt werde. Diese deckt mit 3.158 MWh den Großteil an Wärmebedarf für die Klosteranlage, zu der auch die über 20 Klosterbetriebe und das Egbert-Gymnasium gehören. Wenn es kalt wird oder beim Kochen und Backen muss allerdings mit konventioneller Energie geheizt werden.

 

Abtei Münsterschwarzach: Nachhaltigkeit in der Goldschmiede

 

Auch in den Klosterbetrieben wird auf Nachhaltigkeit gesetzt: In der Klostermetzgerei können Kunden ihre Einkaufsboxen selbst mitbringen und so Müll vermeiden, die Klosterbäckerei will mit einem Pfandsystem die Einweg-Kaffeebecher reduzieren. Die Buchhandlung setzt auf plastikfreie und fair produzierte Beutel aus Bio-Baumwolle, und die Klosterdruckerei „Benedict Press“ wurde im Januar nach der EMAS-Norm und somit nach international gültigen Umweltrichtlinien zertifiziert. Sogar in der Klostergoldschmiede arbeitet das Team nach den Grundsätzen der Fairness und Nachhaltigkeit beim Einkauf von Edelsteinen und anderen Materialien.

In Sachen Reisen sind die Mönche allerdings auf das Flugzeug angewiesen: Zu Niederlassungen nach Amerika, Afrika oder Asien kommen die Missionsbenediktiner eben leider nicht zu Fuß.