Vesper am 75. Todestag des seligen Kardinals im Dom in Münster

Äbtissin von Dinklage: Wie Galen für Rechte kämpfen – auch in der Kirche

  • Zum mutigen Einsatz nach dem Vorbild des seligen Kardinals Clemens August Graf von Galen hat Äbtissin Franziska Lukas aufgerufen.
  • Sie erwähnte Missbrauchsopfer, ältere und kranke Menschen, Flüchtlinge, Homosexuelle und Frauen, denen in der Kirche Rechte verweigert würden.
  • Die Äbtissin sprach am Todestag Galens im Dom in Münster.

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Zum mutigen Glaubenszeugnis nach dem Vorbild des seligen Kardinals Clemens August Graf von Galen hat Äbtissin Franziska Lukas aufgerufen. Die Äbtissin der Benediktinerinnen-Abtei auf Burg Dinklage sprach im Vespergottesdienst am 75. Todestag des Kardinals im Dom in Münster. Galen wurde auf Burg Dinklage geboren.

Der frühere Bischof von Münster ist bekannt für seine Predigten gegen die Vernichtung sogenannten „lebensunwerten Lebens“ durch die Nationalsozialisten. Galen habe sich für Rechte und berechtigte Freiheiten eingesetzt, sagte die Äbtissin laut Bischöflicher Pressestelle. Das stehe „auch uns als Christinnen und Christen heute gut an“.

 

Wofür sich Einsatz lohnen könnte

 

Jeder Mensch sei Ebenbild Gottes, erinnerte die Benediktinerin. Daher lohne der Einsatz etwa für Betroffene von sexuellem Missbrauch, für ältere und kranke Menschen, die sich „den Erwartungen auf Selbsttötung nicht entziehen“ könnten.

Weiter nannte die Äbtissin laut Pressestelle Flüchtlinge, homosexuelle Menschen, „deren Liebe nicht als segenswert erachtet wird“, und Frauen, „deren Berufung als unwahr bewertet und denen eine gleichberechtigte Mitgestaltung kirchlichen Lebens verweigert wird“. Schwester Franziska Lukas sagte laut Angaben, es mache sie „fassungslos“, dass solche Verlautbarungen Gehorsam einforderten. Sie sprach von „Diskriminierung und Machtmissbrauch“.

Die Äbtissin ermutigte dazu, in solchen Fällen aufzustehen: „Tritt auf, überführe, weise zurecht, ermahne, in aller Geduld und Belehrung.“

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