Pater Norbert Schlenker wechselt von Altötting nach Werne

Ältestes Kapuzinerkloster Deutschlands hat wieder einen Vorsteher

  • Pater Norbert Schlenker ist neuer Guardian und damit Klostervorsteher in Werne, dem ältesten Kloster der Deutschen Kapuzinerprovinz.
  • Der Konvent soll zum Altersruhesitz der Ordensbrüder werden.
  • Eine Pflegestation der Kapuziner in Münster wird aufgelöst.

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Neuer Guardian des Kapuzinerklosters in Werne und damit Haus-Oberer des Konvents ist Pater Norbert Schlenker. Der 67-Jährige löst Pater Romuald Hülsken ab, der in das Kloster Clemenswerth in Sögel im Emsland wechselt. Pater Romuald war fast neun Jahre Leiter des Werner Konventes.

„Wir Kapuziner wissen um die große Verbundenheit und die enorme Unterstützung durch die Werner Bevölkerung“, sagt Pater Norbert. In Werne ist das älteste Kloster der Deutschen Kapuzinerprovinz. Die ersten Kapuziner ließen sich 1659 in dieser westfälischen Stadt nieder.

Älter werdende Gemeinschaft

Zu seinem Umzug nach Westfalen sagt der Haus-Obere: „Nach Jahren größerer Verantwortlichkeit, zuletzt in Altötting, einem der größten Klöster unserer Provinz und am größten Wallfahrtsort Deutschlands, passt das geschichtsträchtige Kloster Werne mit seinen Seelsorgeaufgaben sehr gut für mich.“

Im Konvent leben derzeit vier Kapuziner. Neben dem Guardian die Brüder Gisbert Schütte, Tobias Link und Wolfgang Drews. „Ja, wir alle werden nicht jünger. Im Orden stehen Veränderungen an“, wirft Pater Norbert den Blick auf die älter werdende Ordensgemeinschaft.

Pflegestation in Münster wird geschlossen

Das Kloster in Werne wird zu einem Altersruhesitz des Ordens. Schon in den nächsten Wochen werden die pflegebedürftigen Brüder aus dem Kapuzinerkloster in Münster nach Werne kommen. Die Pflegestation in Münster wird geschlossen. Am 8. Mai 2022 soll es dort einen Abschiedsgottesdienst geben.

„Wir müssen unsere Aufgaben konzentrieren. Der Nachwuchs fehlt“, sagt Pater Norbert. Die Brüder würden weniger, das Geld werde knapp, die Veränderungen in der Kirche gingen auch an den Ordensgemeinschaften nicht vorbei.

10.300 Kapuziner weltweit

Pater Gisbert Schütte feiert in Werne sein Diamantenes Ordensjubiläum. | Foto: Johannes Bernard
Pater Gisbert Schütte feiert in Werne sein diamantenes Ordensjubiläum. | Foto: Johannes Bernard

Und dennoch wirkt die franziskanische Zuversicht bis heute. Sie treibt die Kapuziner an, nicht beim Alten stehenzubleiben. „Wenn wir unseren Orden weltweit betrachten, so haben wir Zuwächse in Afrika und Asien. In Europa dagegen schließen wir die Konvente“, sagt der Guardian.

35 Prozent der weltweit 10.300 Kapuziner leben noch in Europa, aber nirgendwo ist der Altersdurchschnitt unter den Ordensbrüdern höher und nirgendwo sind die Nachwuchszahlen geringer als auf dem alten Kontinent.

Wirken in Altötting

Norbert Schlenker stammt aus Karlsruhe und ist seit 49 Jahren Kapuziner. Nach Stationen in Offenburg, Zell am Harmersbach, Deggingen und Frankfurt am Main diente er seit 2014 als Guardian des Altöttinger Kapuzinerkonvents St. Magdalena und als stellvertretender Wallfahrtsrektor am Wallfahrtsort mit seinen 800.000 Besucherinnen und Besucher jährlich.

2016 übernahm er zusätzlich die Leitung des Konvents St. Konrad. Seit mehreren Jahren fungiert er als Provinzrat für die Kapuziner in Deutschland und in den Niederlanden.

Klöster werden zusammengelegt

Aktuell leben vier Kapuziner im Kloster Werne. | Foto: Johannes Bernard
Aktuell leben vier Kapuziner im Kloster Werne. | Foto: Johannes Bernard

In Altötting mussten die Kapuziner eines ihrer zwei Klöster schließen. Fehlender Ordensnachwuchs und die hohen Unterhaltungskosten für die beiden Häuser veranlasste die Provinzleitung, das Kloster Magdalena dem Bistum Passau zurückzugeben. Die Brüder – die Kapuziner wie die Franziskaner bezeichnen sich selbst als Brüder – wohnen nun im Kloster St. Konrad an einem Ort.

In Werne freut sich Pater Norbert schon auf die ersten größeren Begegnungen mit den Gläubigen der Stadt und die erste größere Feier im Konvent. Denn Pater Gisbert Schütte wird am 1. Mai sein diamantenes Ordensjubiläum begehen.

Pater lange Krankenhausseelsorger

In den 1970er Jahren kam der aus Haaren im Paderborner Land stammende Pater Gisbert nach Münster, um als Krankenhausseelsorger in der Raphaels-Klinik und im Clemenshospital zu wirken. Von 2001 bis 2017 war er im Seelsorge-Team des St.-Franziskus-Hospitals tätig.

Sein Ordensleben sei immer erfüllend gewesen, sagt Pater Gisbert: „Ich hoffe, ich konnte vielen Menschen helfen und zur Seite stehen. Was gibt es Schöneres?“

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