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Vertritt die AfD christliche Positionen, wie sie selbst manchmal behauptet? Ein Polit-Beobachter schaut auf die Praxis in einem Landtag.
Der neue Leiter des Katholischen Büros Sachsen-Anhalt, Mathias Bethke, sieht die Kirchen durch die AfD stark bedroht. "Die AfD-Landtagsfraktion hat allein im vergangenen Jahr knapp ein halbes Dutzend explizit antikirchliche Pressemitteilungen und Kleine Anfragen veröffentlicht, in denen Katholiken und Protestanten auf unflätigste Art und Weise ihr Fett wegbekommen haben", sagt der katholische Verbindungsmann zu Landtag und Landesregierung bei katholisch.de. "Auch die Kirchen als Institutionen und zivilgesellschaftliche Akteure werden durch die AfD massiv bedroht."
Bethke zufolge hat es "ein so aggressiv auftretendes, kirchenfeindliches Gebaren" in der deutschen Politik seit 1945 nicht mehr gegeben. Die AfD, vom Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt als gesichert rechtsextrem eingestuft, wolle zudem viele gesellschaftliche und politische Errungenschaften vergangener Jahrzehnte zurückdrehen und "das Land in dunkle, vormoderne Zeiten" führen. Das dürfe nicht zugelassen werden.
Sachsen-Anhalt wählt 2026
Mit Blick auf die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im September 2026 betont Bethke: "Wir werden als katholische Kirche im Wahljahr auf jeden Fall sichtbar bleiben." Kirche könne zur Gewissensbildung beitragen und dazu, dass Menschen, die mit Wut im Bauch zur Wahl gingen, noch einmal über ihre Wahlentscheidung nachdächten: "Wir appellieren an das Herz und das Gewissen - nicht an niedere Instinkte."