RECHTSEXTREMISMUS

Die AfD verbieten? So sieht es der Magdeburger Bischof Gerhard Feige

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Gerhard Feige ist Bischof im Osten Deutschlands, wo die in Teilen rechtsextreme AfD viele Wählerstimmen geholt hat. Was hält er von einem Verbot?

Von KNA

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige steht einem möglichen AfD-Verbotsverfahren skeptisch gegenüber. „Einerseits sind verschiedene Gruppierungen dieser Partei schon als gesichert rechtsextremistisch eingestuft, das scheint keinerlei Konsequenzen zu haben“, sagt er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Andererseits stärke ein Verbot die Opferrolle, welche die AfD gern einnehme und dann argumentiere, man lebe in einer Diktatur, wo nicht alles gesagt werden dürfe.

„Ich denke, wenn man jetzt die AfD verbietet, würde das noch einen größeren Widerstand bei der Wählerschaft dieser Partei hervorrufen“, so Feige. Er hatte schon früh Ansichten der AfD als rassistisch, ausgrenzend und die Menschenwürde verletzend kritisiert und gehörte zu den ersten Bischöfen, die die Partei als unwählbar für Christen einstuften. Anfang 2024 folgte eine entsprechende gemeinsame Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz.

Feige frustriert über AfD-Ergebnisse

Feige betont, durchaus frustriert zu sein, dass so viele Menschen bei den Wahlen für die AfD gestimmt hätten, darunter auch viele Christen. „Aber vielleicht, wenn wir uns nicht geäußert hätten, hätten noch mehr diese Partei gewählt. Das lässt sich halt leider nicht überprüfen“, so Feige, der am Mittwoch 20 Jahre als Bischof von Magdeburg im Amt ist.

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