Nach verheerendem Brand im April 2019

Akt der Freundschaft: Fenster von Notre-Dame werden in Köln restauriert

  • Vier Fenster der durch einen Brand zerstörten Pariser Kathedrale Notre-Dame werden in Köln restauriert.
  • Die Kölner Dombauhütte will die restaurierten Fenster 2023 wieder einsetzen lassen.
  • Über den Start der Arbeiten informierte sich NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).

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Vier Fenster aus der bei einem Brand schwerbeschädigten Pariser Kathedrale Notre-Dame werden in der Kölner Dombauhütte restauriert. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und deutsch-französische Kulturbevollmächtigte Hendrik Wüst (CDU) wertet die Hilfe der Kölner Dombauhütte bei der Renovierung der feuergeschädigten Pariser Kathedrale Notre-Dame als freundschaftlichen Akt der Solidarität.

„Dass die französische Seite vier der beschädigten Fenster den Händen der Kölner Dombauhütte anvertraut, unterstreicht die enge Bindung unserer beiden Länder“, sagte Wüst am Montag in Köln. Dort präsentierte er unter anderem zusammen mit der Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer, und dem Kölner Dombaumeister Peter Füssenich die Restaurierungsarbeiten in der Kölner Dombauhütte.

Erinnerungen an Brandnacht im April 2019

Die Fenster waren beim verheerenden Brand der Pariser Kathedrale im April 2019 in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Kölner Dombaumeister Füssenich erinnerte sich an den Schrecken, die die Nachricht vom Brand der Kathedrale am 15. April 2019 bei ihm ausgelöst hatte. „Ich hatte Tränen in den Augen.“ Damals sei deutlich geworden, wie empfindlich historische Bauwerke seien.

Gebrannt habe als erstes der hölzerne Dachstuhl aus dem 13. Jahrhundert. „Notre-Dame ist ein Gesamtkunstwerk von Handwerkern und Künstlern und Mutter und Vorbild zahlreicher Kirchen in Europa und der ganzen Welt.“

Vier Notre-Dame-Fenster werden restauriert

In der Kölner Dombauhütte restaurieren Glas-Spezialisten vier Obergadenfenster aus Paris. Die Arbeiten des französischen Glasmalers, Grafikers und Kupferstechers Jacques Le Chevallier von 1965 sind mit Bleistaub kontaminiert, der entfernt wird. Risse im Glas werden repariert, Brüche im Bleinetz werden gelötet.

Zum Abschluss der Restaurierung werden die Fensterpaneele an der Außenseite neu verkittet. Im kommenden Jahr werden die vier Fenster in Notre-Dame eingebaut. Die Kölner Dombauhütte arbeitet den Angaben zufolge bei der Restaurierung der Fenster mit anderen Werkstätten zusammen.

Menschen in NRW spenden für Notre-Dame

Ministerpräsident Wüst nannte den Kölner Dom „eine kraftstrotzende Kathedrale“. 500.000 Euro hätten die Menschen in Nordrhein-Westfalen für den Wiederaufbau von Notre-Dame gesammelt. 200.000 Euro habe der Kölner Zentraldombauverein dazu gegeben. Wüste bedankte sich für die Spendenbereitschaft und erinnerte daran, dass in Paris 1842 ein Dombauverein zur Unterstützung des Baus des Kölner Doms gegründet worden sei. „Erster Vorsitzender war kein Geringerer als Heinrich Heine.“

Maria Böhmer erinnerte daran, dass Notre-Dame de Paris zum Weltkulturerbe gehört und dessen Bewahrung die Aufgabe aller Menschen sei. Dieser Verantwortung seien die vielen Spenderinnen und Spender in Deutschland in beispielhafter Weise nachgekommen. Die Spendenbereitschaft sei auch ein ermutigender Ausdruck der deutsch-französischen Verbundenheit.

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