Ein Blick in die Programme zur Bundestagswahl

Alle Parteien versprechen Entlastungen für Familien nach der Wahl

Geht es nach den Wahlversprechen der Parteien, können sich Familien auf finanzielle Hilfen und Entlastungen nach der Bundestagswahl freuen. Die Ideen betreffen Kita-Gebühren, den Kampf gegen Kinderarmut, ein „Kindersplitting“ und vieles mehr.

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Geht es nach den Wahlversprechen der Parteien, können sich Familien auf finanzielle Hilfen und Entlastungen nach der Bundestagswahl freuen. Auch die Union betont, sie wolle „kein bestimmtes Familienmodell“ vorschreiben. Nach dem Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz will sie mit den Ländern einen entsprechenden Betreuungsanspruch für Grundschulkinder einführen. Weiter soll der Kinderfreibetrag langfristig auf den von Erwachsenen angehoben werden.

Zunächst soll das Kindergeld um 25 Euro je Kind erhöht werden. Zudem will die Union ein „Baukindergeld“ einführen, das Familien beim Erwerb einer Immobilie helfen soll. Das Ehegattensplitting soll durch ein Kindersplitting ergänzt werden.

 

Rückkehrrecht von Teilzeit- auf Vollzeitstelle

 

Demgegenüber will die SPD vor allem Familien mit geringem Einkommen entlasten. Neben der Abschaffung der Kita-Gebühren will sie, dass alle Eltern – egal ob verheiratet oder alleinerziehend – 150 Euro pro Kind von ihrer Steuerlast abziehen können.

Außerdem soll ein Projekt der früheren Familienministerin Manuela Schwesig verwirklicht werden: die Familienarbeitszeit, bei der junge Eltern lediglich „vollzeitnah“ arbeiten und einen finanziellen Ausgleich erhalten. Zudem soll das Rückkehrrecht von einer Teilzeit- auf eine Vollzeitstelle kommen. Das Kindergeld soll nach Einkommen gestaffelt werden.

 

Qualitätsoffensive für Kitas

 

Die Grünen versprechen sich einen größeren Effekt von einer Qualitätsoffensive für Kitas und besserer Bezahlung von Erziehern statt von Gebührenfreiheit. Durch eine „Kinderzeit Plus“, die das Elterngeld ablösen soll, sollen Eltern ihre Arbeitszeit in bestimmten Phasen reduzieren können.

Auch die Grünen wollen eine flexible Vollzeit, die es – ähnlich wie bei der Familienarbeitszeit – Eltern ermöglichen soll, ihre „persönliche Vollzeit“ in einem Korridor von 30 bis 40 Stunden zu wählen. Wie die SPD sind die Grünen für ein gesetzliches Rückkehrrecht auf eine Vollzeitstelle.

 

Mehr Kindergeld oder andere Leistungen

 

Die Linken wollen einen „Aktionsplan gegen Kinderarmut“. Das Kindergeld soll auf 328 Euro steigen, zudem plant die Partei eine Kindergrundsicherung geben. Wie die SPD wollen die Linken eine Gebührenfreiheit von der Kita bis zur Uni.

Mit einem „Kindergeld 2.0“ will die FDP punkten: Es soll alle kinderbezogenen Leistungen zusammenfassen und an einer Stelle auszahlen. Bestehen soll es aus einem einkommensunabhängigen Grundbetrag, dem einkommensabhängigen Kinder-Bürgergeld und Gutscheinen für Leistungen für Bildung und Teilhabe.

 

Nationale Anklänge bei den Rechtspopulisten

 

Neben dem Rechtsinstitut der Ehe wollen die Linken eine „Verantwortungsgemeinschaft“ mit „flexiblen Bausteinen der Verantwortungsübernahme zwischen zwei oder mehreren Personen“ einführen.

Die AfD will die Ehe zwischen Mann und Frau sowie die Familien mit Kindern stärken. Sind die Kinder unter drei Jahre alt, sollten sie laut AfD am besten von den Eltern betreut werden. Auch das Familienbild der Rechtspopulisten enthält nationale Anklänge: So sei „der Erhalt des eigenen Staatsvolkes die vorrangige Aufgabe der Politik“.

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