Groß-Demo steht unter dem Motto „10.000 fürs Klima"

Am 20. September streiken Christen in Münster für das Klima

Unter dem Motto „10.000 fürs Klima" lädt „Fridays for Future" am 20. September um 10 Uhr in Münster zu einer Groß-Demo ein. Christen unterstützen den globalen Streiktag.

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Janne (13) und Frieda (15) wollen an diesem Freitag, 20. September, ab 10 Uhr am Rathaus in Münster ein mächtiges Zeichen setzen. Beide Schüler gehören zum Orga-Team von „Fridays for Future“ (FFF) in der Stadt. Sie hoffen, dass zur Kundgebung und anschließenden Demo durch die Innenstadt viele Menschen kommen – getreu nach dem Veranstaltungsmotto „10.000 fürs Klima“.

„Wenn drei Prozent von Münsters Bevölkerung bei der Aktion mitmachen, dann sind wir 10 000“, erklärt Janne das Ziel der Groß-Demo. Dabei sein werden in jedem Fall Doris Goez (70) aus Münster und Susanne Bien-Ahrens (61) aus Rheine. Sie verstehen sich als Grandparents und Parents for Future – Großeltern und Eltern der Klimaschutz-Bewegung. Noch etwas eint die Vier: Sie setzten sich als Chris­tinnen und Christen für die Umwelt ein.

 

Janne: Gott will, dass die Erde lebenswert ist

 

Janne formuliert es so: „Gott hat die Erde nicht dazu geschaffen, dass wir sie zerstören, sondern dass wir sie lebenswert machen. Ohne ein lebenswertes Klima gibt es kein Leben. Dazu ist es notwendig, dass auch alle anderen Lebewesen auf der Erde leben können.“ Wissenschaftler hätten seit Jahrzehnten ein Umdenken und Eingreifen gefordert, um den Klimawandel zu verhindern. „Die Politik hat das beiseitegeschoben. Es musste erst eine 16-Jährige – Greta Thunberg – kommen, das was passiert.“

„Die Bibel ist voller Geschichten über die Umwelt“, ergänzt Frieda, die stolz erzählt, dass sie bereits als Zweijährige auf dem Arm ihrer Eltern an Anti-Atomkraft-Demos teilgenommen hat. „Wir haben in den Klassen fünf bis sieben unserer Schule über den Klimawandel Vorträge gehalten. Im Religionsunterricht habe ich dafür eine Eins bekommen“, sagt sie.

 

Doris Goez: Wir Alten haben es verbockt

 

„Erst die Kinder haben mit FFF angefangen, den Klimaschutz einzufordern“, betont Doris Goez, die sich auch bei „Christians for Future“ engagiert. Die „Christen für die Zukunft“ sind überzeugt, „dass es ein biblisch-christlicher Lebensauftrag Gottes an uns Menschen ist, die Schöpfung zu bewahren“. Goez: „Wir Älteren haben es verbockt.“

Mitglied bei den Christians ist seit kurzem auch Susanne Bien-Ahrens. Ihr geht es darum, „die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten und die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen“. Im März dieses Jahres hatten Jugendliche in Rheine die Rentnerin um Unterstützung gebeten. „Die sind ja alle minderjährig und brauchen Erwachsene, die die Demos und Mahnwachen anmelden“, erklärt sie.

 

Angst um den Planeten

 

Im Juni hat Bien-Ahrens gemeinsam mit Jugendlichen und anderen Erwachsenen die erste FFF-Demo in Rheine mitorganisiert. Sie bietet zudem Art-Spaces-Workshops an, bei denen die Jugendlichen ihre Aktions-Plakate und -Banner gestalten können. Zuweilen krieche eine Angst in ihr hoch, sagt sie: „Und ich habe keine Hoffnung mehr, dass der Mensch den Zusammenbruch des Planeten noch verhindern kann. Wenn ich so empfinde, werfe ich meine ganze Hoffnung auf Gott.“

Weitere Berichte zum Klimastreik lesen Sie auf den Seiten 1, 4, 5 und 7 in der Wochenzeitung „Kirche+Leben“ (Ausgabe vom 22. September). Einzelbestellungen sind bei unserem Vertrieb möglich.

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