Erster „Predigerinnentag“ der KFD

Am Sonntag predigen bundesweit Frauen – zwei im Bistum Münster

Mit einem ersten „Predigerinnentag“ will die Katholische Frauengemeinschaft (KFD) am Sonntag für eine geschlechtergerechte Kirche und für Reformen werben. Dabei predigen zwölf KFD-Frauen an zwölf Orten, zwei davon im Bistum Münster.

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Mit einem ersten „Predigerinnentag“ will die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) am Sonntag für eine geschlechtergerechte Kirche und für Reformen werben. Dabei predigen zwölf Geistliche Leiterinnen der KFD an zwölf Orten in Deutschland. Zwei Frauen aus dem Bistum Münster machen mit.

Die Predigt von Ute Albrecht, Geistliche Leiterin der KFD im Bistum Münster, wird als Audio aufgezeichnet. „Ich finde es wichtig, Zeichen zu setzen für die Bedeutung von Frauen- und Laienpredigten“, sagt sie. So könnten unterschiedliche Lebenswelten und Erfahrungen in die Auslegung des Evangeliums einfließen: „Nur so wird Gottes Wort vielen zugänglich.“

 

Tag der Apostelin Junia

 

Ulrike Göken-Huismann, Geistliche Leiterin im KFD-Bundesverband, predigt in drei Wort-Gottes-Feiern in Goch am Niederrhein: am Samstag um 18.30 Uhr in St. Willibrord Hassum, am Sonntag um 9.30 Uhr in St. Petrus Hommersum und um 11 Uhr in St. Stephanus Kessel. „Die Rücknahme des Predigtverbots für Laien in der Eucharistiefeier wäre ein kleiner, aber wichtiger Schritt im Hinblick auf die notwendige Erneuerung der Kirche“, sagt sie.

Der 17. Mai ist im katholischen Heiligenkalender Gedenktag der Junia. Sie wird im biblischen Römerbrief als Apostelin erwähnt. Wegen eines Übersetzungsfehlers war jahrhundertelang von einem Mann namens Junias die Rede. Die 2016 veröffentlichte neue katholische Einheitsübersetzung der Bibel machte aus Junias offiziell wieder Junia.

 

Was das Kirchenrecht sagt

 

Laut katholischem Kirchenrecht dürfen in Messfeiern ausschließlich Geistliche predigen. In anderen Fällen dürfen auch Laien eine Predigt halten, „wenn das unter bestimmten Umständen notwendig oder in Einzelfällen als nützlich angeraten ist“.

Beteiligt an der Aktion sind die KFD-Diözesanverbände Aachen, Berlin, Essen, Köln, Magdeburg, Mainz, München, Münster, Osnabrück, Paderborn und Trier. Ursprünglich hätten alle zwölf Frauen in einer Eucharistiefeier predigen wollen, hieß es. Die Corona-Krise zwinge aber zu unterschiedlichen Formaten, so Ulrike Göken-Huismann. Das zeige erneut, dass Frauen flexibel und darin geübt seien, das Beste aus ihrer Lage zu machen.

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