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Das katholische Ferienwerk Ameland hat sich erschüttert über die Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Hammer Dechanten Heinz Booms geäußert. Der 2004 verstorbene Priester war 1989 Gründungsmitglied des Ferienwerks und mehr als zehn Jahre dessen erster Vorsitzender. Der heutige Vorstand bezeichnete die Taten des Geistlichen in eine Stellungnahme als „menschenverachtende und verbrecherische Machenschaften“.
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass Booms in seiner Zeit in Hamm-Heessen mehrfach Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht haben soll. Mehrere Opfer und Betroffene hatten sich auf einen Medienbericht hin gemeldet. Auch auf einer Pfarrversammlung wurden Taten offengelegt. Die Leitung und Mitglieder der Pfarrgemeinde seien von den Enthüllungen geschockt, berichtete Pfarrer Christoph Gerdemann aus der Gemeinde Papst Johannes in Hamm-Heessen im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“.
Schockiert über die Vielzahl der Taten
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft „Katholisches Ferienwerk Ameland“, Pfarrer Karsten Weidisch aus Münster, beschrieb die Stimmung im Vorstand als „schockiert angesichts all der Fakten und Details zu Booms Praktiken und der Vielzahl von Missbrauchstaten“. Bisher seien innerhalb des Ferienwerks keine Taten durch ihn bekannt geworden.
Weidisch betonte, es bestehe die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen, um mögliche Taten Booms im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit im Ferienwerk zu melden. „Wir setzen uns für eine schonungslose Aufklärung ein, damit die Wahrheit ans Licht kommt.“
Mit Unterstützung der Ferienwerks fahren jedes Jahr mehr als 70 Ferienlager aus Pfarreien und Verbänden im Bistum Münster mit mehreren tausend Kindern und Jugendlichen auf die niederländische Nordseeinsel Ameland.