Mehrere Tote bei Fahrt in Fußgängerzone

Amokfahrt in Trier: Ökumenisches Trauergebet im Dom

  • In Trier ist am Nachmittag ein Autofahrer mit hohem Tempo durch die Fußgängerzone gefahren und hat mehrere Menschen getötet und verletzt.
  • Die Polizei hat demnach eine Person festgenommen und ein Fahrzeug sichergestellt. Über die Motivation lasse sich derzeit nichts sagen.
  • Am Abend soll ein ökumenischer Trauergottesdienst im Trierer Dom stattfinden, alle Totenglocken der Stadt sollen läuten.

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In Trier ist am Dienstagnachmittag ein Autofahrer mit hohem Tempo durch die Fußgängerzone gefahren und hat mehrere Menschen getötet und verletzt. Genaue Zahlen zu Toten und Verletzten konnte der Trierer Polizeisprecher Karl-Peter Jochem am Nachmittag in einer Pressekonferenz nicht nennen. Er sprach von einigen Toten und einigen Verletzten. Auch Kinder seien betroffen. In einer ersten Mitteilung der Polizei auf Twitter war von mindestens zwei Toten und mehreren Verletzten die Rede. Die Hintergründe sind weiter unklar. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus.

Die Polizei hat demnach eine Person festgenommen und ein Fahrzeug sichergestellt. Über die Motivation lasse sich derzeit nichts sagen, betonte der Polizeisprecher. Bei dem festgenommenen Mann handele es sich um einen 51 Jahre alten Deutschen, der im Kreis Trier-Saarburg wohne. Er soll mit dem Auto etwa von der Konstantinbasilika in Richtung Hauptmarkt und Porta Nigra durch die Fußgängerzone gefahren sein und wahllos Menschen angefahren haben.

Stadt und Polizei haben die Trierer Innenstadt am Nachmittag weiträumig abgesperrt. Die Stadt hat ein Notfallzentrum am Theater Trier eingerichtet. Auch Notfallseelsorger seien im Einsatz.

 

Alle Trierer Totenglocken läuten

 

Im Trierer Dom soll es am Abend um 20.00 Uhr ein ökumenisches Gebet für die Toten und Verletzten, Angehörige, Einsatz- und Rettungskräfte und alle anderen Betroffenen geben. Zur gleichen Zeit sollen in allen Trierer Kirchen die Totenglocken läuten, wie das Bistum mitteilte.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zeigte sich erschüttert über die Tat. „Mein tiefes Beileid gilt den Angehörigen der Toten. Allen Verletzten wünsche ich eine baldige Genesung“, erklärte Dreyer. Die Ministerpräsidentin, die auch in Trier lebt, wird am Abend in der Stadt erwartet.

Der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) äußerte sich nach einem Gang durch die Innenstadt tief betroffen und fassungslos. „Es war einfach nur schrecklich“, sagte er. Er hoffe, dass die Schwerstverletzten überleben.

 

Bischof Ackermann: Zutiefst schockiert

 

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann erklärte: „Ich bin zutiefst schockiert über die Amokfahrt, die quasi vor unserer Haustür passiert ist.“ Der Vorfall erschüttere. Das Bistum Trier schrieb zuvor auf Facebook: „Wir beten für die Opfer und alle Betroffenen.“ Der Post ist mit einer erleuchteten Kerze versehen. 

„Wir wissen noch wenig über die Umstände oder die Hintergründe, aber der Vorfall erschüttert die Menschen weit über die Stadt Trier hinaus“, sagte Ackermann. „Schon jetzt ist der Dom zum Gebet geöffnet.“ Zudem seien Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger im Einsatz.

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf reagierte ebenfalls auf Facebook auf den Vorfall: „Wir sind den Menschen in Trier verbunden. Ich lade dazu ein, sich dem Gebet anzuschließen. Den Verletzten wünsche ich gute Genesung an Leib und Seele, den Trauernden Trost und Kraft!“

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