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Der Name Küsters ist mittlerweile über die Dorstener Stadtteile Lembeck und Rhade hinaus ein Begriff, wenn es um Hilfe für Geflüchtete geht: Die Lembeckerin Ursula Küsters (73) engagiert sich inzwischen auch für Menschen, die vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine fliehen mussten.
Olena Berezhna (39) und ihre Tochter Sofie (10) landeten direkt bei ihr: Im August 2022 erreichten die beiden Deutschland und lebten seither mit der inzwischen verwitweten Ulla Küsters – selbst sechsfache Mutter – in deren Haus. Um den beiden die deutsche Sprache nahe zu bringen, heftete die Lembeckerin an jeden Gegenstand ihrer Wohnung einen Zettel mit dem deutschen Namen.
Im September gründete sie die Gruppe „Ukrainische Flüchtlingshilfe“. Mit Hilfe der katholischen Pfarrei entstand ein Netzwerk für geflüchtete Menschen aus der Ukraine: Jeden Montag und Mittwoch gibt es Sprachkurse, eine Zahnärztin aus Rhade ist als Übersetzerin tätig.
Flüchtlinge kommen in eigenen Wohnungen unter
Für die Flüchtlinge werden Wohnungen gesucht, wobei viele im Stadtteil Wulfen unterkommen können. Auch Olena und Sofie Berezhna ziehen in diesen Tagen dort in eine eigene Wohnung. „Wir alle sind begeistert von Frau Küsters und sehr dankbar für ihre Unterstützung“, sagt die 39-Jährige.
Schon 2015 war Ulla Küsters, die 1974 von Bersenbrück nördlich von Osnabrück als Referendarin zur Agatha-Schule nach Dorsten kam und später zur Don-Bosco-Grundschule in Lembeck wechselte, für Geflüchtete aktiv: In ihrem Wohnzimmer entstand die Flüchtlingshilfe Lembeck-Rhade.
Vielfach ehrenamtlich engagiert
Auch über die Flüchtlingshilfe hinaus ist die 73-Jährige vielfach engagiert: Im März gründete sie den „Eintopftreff“, bei dem sich einmal wöchentlich Menschen zum Mittagessen und Plaudern im „Lehrerzimmer“ treffen, dem offenen Treff in der ehemaligen Laurentiusschule, dem heutigen Dorfgemeinschaftshaus.
„Da kommen stets 20 bis 25 Leute jeden Alters zum Essen. Der jüngste Mann ist 22 Jahre alt und der älteste 93“, erzählt Ulla Küsters.