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Bald erscheint Angela Merkels Biografie. Darin erzählt sie unter anderem, wie sie bei Papst Franziskus in einer heiklen Angelegenheit Rat einholte.
Papst Franziskus hat Angela Merkel nach deren eigenem Bekunden im Jahr 2017 einen wichtigen Tipp gegeben. Als Bundeskanzlerin habe sie den Papst damals kurz vor dem G20-Gipfel in Hamburg getroffen, so die CDU-Politikerin in ihrer Autobiografie.
Die Zusammenkunft der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer stand damals laut Merkels Schilderung unter anderem wegen des von Präsident Donald Trump angekündigten Rückzugs der USA aus dem Pariser Klimaabkommen unter keinem guten Stern. Die „Zeit“ (Donnerstag) publizierte die entsprechende Passage aus Merkels bisher noch unveröffentlichter Biografie.
Franziskus zeichnet Angela Merkel interessantes Bild
Den Papst habe sie, ohne Namen zu nennen, gefragt, wie er mit fundamental unterschiedlichen Meinungen in einer Gruppe von wichtigen Persönlichkeiten umgehen würde, erinnert sich Merkel. „Er verstand mich sofort und antwortete mir schnörkellos: 'Biegen, biegen, biegen, aber achten, dass es nicht bricht.'“ Dieses Bild habe ihr gefallen, schreibt Merkel. „In diesem Geiste würde ich in Hamburg versuchen, mein Problem mit dem Pariser Übereinkommen und Trump zu lösen, obwohl ich noch nicht genau wusste, was das konkret bedeutete.“
Merkels Autobiografie soll am kommenden Dienstag (26. November) bei Kiepenheuer & Witsch erscheinen und am selben Tag in einem Gespräch der Autorin mit Moderatorin Anne Will im Deutschen Theater in Berlin vorgestellt werden. Die Veranstaltung ist ausverkauft. Laut Angaben des Kölner Verlags erscheint das Buch, das Merkel zusammen mit ihrer langjährigen Beraterin Beate Baumann verfasste, in über 30 Ländern.
Bundeskanzlerin Angela Merkel über Erlebnisse in Yad Vashem
Die „Jüdische Allgemeine“ (Donnerstag) veröffentlichte eine Passage aus dem Buch mit Erinnerungen von Merkel an ihren Besuch in Israel 2008. Bei dieser Gelegenheit besuchte die damalige Bundeskanzlerin die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, nahm an einer Gedenkzeremonie in der „Hall of Remembrance“ teil und ging anschließend zum Mahnmal für die ermordeten Kinder.
„Ich war nicht das erste Mal hier und hatte auch die Zeremonie in der Hall of Remembrance schon mehrfach erlebt“, so Merkel. „Doch jedes Mal schnürte es mir an diesen beiden Orten förmlich die Kehle zu. Welch unbeschreibliches Leid hatte der von Deutschland im Nationalsozialismus begangene Massenmord an sechs Millionen Juden über das jüdische Volk, über Europa und die Welt gebracht.“
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