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Anja Karliczek (CDU) hat für die Anträge zur Migration gestimmt. Warum der KDFB das Verhalten seiner Präsidentin öffentlich kritisiert.
Die Vizepräsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB), Monika Arzberger, kritisiert das Vorgehen der KDFB-Präsidentin Anja Karliczek und der Unionsfraktion im Bundestag. Die CDU-Abgeordnete Karliczek hatte am Mittwoch und Freitag für Migrations-Anträge der Union votiert, denen auch die in Teilen rechtsextreme AfD zustimmte und am Mittwoch damit für eine Annahme des Antrags sorgte.
Arzberger schreibt, auch bei ihr habe „das politische Handeln der CDU/CSU-Fraktion, zu der auch unsere Präsidentin gehört, in der letzten Woche Unverständnis und Trauer hervorgerufen“. Namentlich nennt sie Anja Karliczek, die aus dem Bistum Münster kommt, nicht.
KDFB hat Anti-AfD-Beschluss
Die Stellvertreterin verweist aber auf einen KDFB-Beschluss, wonach „die politischen und gesellschaftlichen Ziele der AfD unvereinbar sind mit den Werten des KDFB“. Darauf sei sie persönlich stolz, schreibt die Vizepräsidentin, die im Verband nach eigenen Worten den Bereich Gesellschaftspolitik verantwortet.
Konsequenzen von Karliczek als KDFB-Präsidentin fordert Arzberger in ihrer Stellungnahme nicht. Sie bittet aber alle Frauen im Verband, zusammenzubleiben und einander zuzuhören.
Frauenverband kritisiert Ton und populistische Debatte
Der KDFB trete „für eine Politik ein, die von Werten wie Demokratie, Gerechtigkeit, Solidarität und Menschenwürde getragen ist“. Angesichts der Bedrohung des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch die AfD wollten die Frauen sich „nicht einschüchtern lassen“.
Arzberger betont, der Ton der Debatte und die aktuellen Strategien seien – trotz Wahlkampfs – „für uns nicht nachvollziehbar“, da „populistische Vereinfachungen zunehmen“. Offenbar gingen Parteien „scheinbar selbstverständlich“ davon aus, dass „uns Menschen komplexe Themen und Diskussionen nicht mehr zuzumuten sind“.