Festgottesdienst zum 250. Geburtstag der Seligen

Bischof Genn: Darum ist Anna Katharina Emmerick eine Provokation

Anzeige

Mit einem Gottesdienst in Coesfeld haben 900 Menschen den 250. Geburtstag von Anna Katharina Emmerick gefeiert. Münsters Bischof Felix Genn sagte, warum er das Leben der Seligen für eine Provokation hält.

Als „Provokation für die heutige Gesellschaft“ hat Bischof Felix Genn die selige Anna Katharina Emmerick bezeichnet. In Armut aufgewachsen, sei sie nicht bitter und stumm geworden, sondern habe daraus höchste Sensibilität für Jesus entwickelt, für seine Wunden und die Wunden der Menschheit, sagte Genn am Sonntag nach Angaben seiner Pressestelle.

Der Bischof feierte mit rund 900 Gläubigen einen Gottesdienst auf der Freilichtbühne Coesfeld zum 250. Geburtstag Emmericks. Die „Mystikerin des Münsterlands“ wurde am 8. September 1774 in der Bauerschaft Flamschen unweit der Freilichtbühne geboren.

Genn: Gott hat die Armen ausgewählt

„Welche Sensibilität haben wir für die Armen in unserer Gesellschaft? Vielleicht für den Menschen nebenan, der sich nicht verstanden fühlt und voller Leid ist?“, fragte Genn die Anwesenden.

Die in Armut aufgewachsene Selige habe heute Bedeutung für die ganze Welt. „Das ist Christentum. Das ist für mich der Beweis des Glaubens an die Auferstehung“, so der Bischof mit Verweis auf Worte des biblischen Jakobusbriefs: „Gott hat die Armen ausgewählt, um sie zu Erben seines Reiches zu machen.“

Mitfeiernde aus der ganzen Region

Genn feierte den Gottesdienst laut Angaben auf der Bühne vor den Bauten des Musicals „Sister Act“ – ein passender Zufall angesichts der Ordensbiografie der Seligen. Menschen aus dem Raum Coesfeld feierten ebenso mit wie aus Dülmen, wo sie vor 200 Jahren starb und sich ihre Grablege befindet, und Bewohnerinnen und Bewohner des Anna-Katharinenstifts Karthaus, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung.

Anzeige