Benediktinerpater gegen Machtanspruch der katholischen Kirche

Anselm Grün lädt auch Protestanten zur Kommunion ein

Anselm Grün, Benediktinermönch und Bestseller-Autor, lädt auch Protestanten ein, zur Kommunion zu gehen. Wichtig sei der Glaube, dass Jesus in der Hostie präsent ist. „Ist dies gegeben, spricht nichts gegen ein gemeinsames Abendmahl.“

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Anselm Grün (72), Benediktinermönch und Bestseller-Autor, lädt auch Protestanten ein, zur Kommunion zu gehen. „Wenn ich im Gästehaus unserer Abtei in Münsterschwarzach Kurse gebe, lade ich immer alle ausdrücklich ein, zur Kommunion zu gehen, weil manche evangelische Christen sich nicht trauen“, sagte er am Donnerstag dem Internetportal „katholisch.de“ in Bonn.

Wichtig sei der Glaube, dass Jesus in der Hostie präsent ist, fügte der katholische Priester hinzu. „Ist dies gegeben, spricht nichts gegen ein gemeinsames Abendmahl.“ Die katholische Kirche lehnt eine Abendmahlsgemeinschaft mit Protestanten derzeit ab, weil es unterschiedliche Lehrauffassungen dazu gibt. Zur Kommunion sind daher in der Regel nur Katholiken sowie Mitglieder der unierten orientalischen Kirchen zugelassen. Katholiken ist Teilnahme an protestantischen Abendmahlsfeiern untersagt.

 

Grün: Luther hat zurecht rebelliert

 

Grün wandte sich auch gegen einen Machtanspruch der katholischen Kirche. „Die katholische Kirche tut manchmal so, als ob sie Moral und Verhalten festschreiben könnte“, sagte er. „In Rom gibt es nämlich immer noch konservatives Denken – allerdings nicht beim jetzigen Papst.“ Machtmissbrauch habe auch zur Reformation geführt, sagte der Benediktinermönch. Päpste und Bischöfe seien damals unbeweglich gewesen und hätten sich hinter ihrer Macht versteckt. Luther habe zurecht dagegen rebelliert.

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