„Funde werfen ein neues Licht auf die Entwicklung des Kirchenbaus im Nahen Osten“

Archäologen aus Münster legen frühchristliche Basilika in Türkei frei

  • Forscher aus Münster haben Reste einer frühchristlichen Basilika im Südosten der Türkei ausgegraben.
  • „Die Funde werfen ein neues Licht auf die Entwicklung des Kirchenbaus im Nahen Osten zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert nach Christus“, erklärte Grabungsleiter Engelbert Winter.
  • Die Wände der Kirche waren den Angaben zufolge mit Marmorplatten geschmückt, Hunderte von Fragmenten solcher Platten seien geborgen worden.

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Forscher aus Münster haben Reste einer frühchristlichen Basilika im Südosten der Türkei ausgegraben. „Die Funde werfen ein neues Licht auf die Entwicklung des Kirchenbaus im Nahen Osten zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert nach Christus“, erklärte Grabungsleiter Engelbert Winter am Montag in Münster.

Den Forschern sei es gelungen, den östlichen Abschluss der Basilika mit einer gut erhaltenen Apsis - einer an den den Hauptraum anschließenden Nische - vollständig auszugraben, hieß es weiter. Sie zähle zu den größten innerstädtischen Kirchen aus dem spätantiken Nordsyrien. Bemerkenswert sei vor allem der Mosaikboden der Apsis. Er zeige eine Flusslandschaft, die von detailreich wiedergegebenen Fischen, Vögeln und Pflanzen bevölkert wird.

 

Grabungen laufen seit 2001

 

Die Wände der Kirche waren den Angaben zufolge mit Marmorplatten geschmückt, Hunderte von Fragmenten solcher Platten seien geborgen worden. Viele seien mit Reliefs verziert und wiesen Reste von Bemalungen auf.

Die Forschungsstelle Asia Minor der Universität Münster gräbt unter der Leitung von Winter vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ seit 2001 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in der antiken Stadt Doliche in der Südosttürkei. Die Forscher legten bis 2016 Funde aus allen Epochen der 2.000-jährigen Geschichte des Kultplatzes frei. Bei ihren Arbeiten entdeckten sie unter anderem eine dreischiffige Basilika, die im 7. Jahrhundert vermutlich durch ein Erdbeben zerstört wurde.

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