Weihbischof Wilfried Theising über Weihnachten in Zeiten der Pandemie

Auch dieses Jahr steht unter einem guten Stern

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Sterne ziehen die Menschen seit jeher in ihren Bann. Auch in den Sprachgebrauch sind sie eingegangen. Und das Jahr 2020 – steht es unter einem guten Stern? Ja, ist Weihbischof Wilfried Theising überzeugt.

Die dunkle Jahreszeit ermög­licht in den Abend- und Nachtstunden bei guter Sicht einen beeindruckenden Blick in den Sternenhimmel. Wer hat sich nicht schon einmal davon faszinieren lassen? Sterne ziehen die Menschen seit jeher in ihren Bann. Sie sind in unseren Sprachgebrauch eingegangen, und wir verstehen diese Sprache ganz selbstverständlich. Restaurants haben mitunter einen Stern, und wer eine Eins mit Stern bekommt, der hat eine besondere Leistung vollbracht.

Der Autor:
Wilfried Theising ist Weihbischof im Bistum Münster und Offizial für den Offizialatsbezirk Oldenburg.

Die meisten von uns wissen, was ihre Sternzeichen und Sternstunden sind. Die Liste könnte erweitert werden, vom Sternenbanner der EU bis zu den Stars und Sternchen in der Welt des Glamours.

 

Stand 2020 unter einem guten Stern?

 

Sterne haben eine vielfältige Bedeutung und sind mit der Sehnsucht des Menschen verbunden. Wir greifen nach den Sternen und sprechen davon, dass das Leben Sternstunden hat. Wir wollen, dass unser Leben unter einem guten Stern steht.

Was ist jedoch mit diesem Jahr? Stand und steht es unter einem guten Stern? Ein kleines Virus hat so viel verändert. Menschen sind krank geworden oder gar daran gestorben. Betriebe und Einrichtungen haben schließen müssen, Kulturschaffende und Gastronomen stehen teilweise am Rande ihrer Existenz. Alte und Kranke leiden unter Einsamkeit, und in mancher Familie kam und kommt es unter den Kontaktbeschränkungen zu erheblichen Spannungen und Belastungen. Und doch bin ich fest davon überzeugt, dass auch dieses Jahr unter einem guten Stern steht. „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen.“ So fragen die Sterndeuter aus dem Osten. Sehnsuchtsvoll folgen sie dem Stern und finden das Kind in der Krippe. Gottes Geschenk an die Welt.

 

Wer den Stern sucht und ihm folgt, findet den Menschen

 

Wer wie die Sternenkundigen den Stern sucht und ihm folgt, findet den Menschen. Die Sehnsucht Gottes ist der Mensch – so der Heilige Augus­tinus. Im Menschen, und an ihm führt kein Weg vorbei, kommen wir mit Gott in Berührung, kommt er mit uns in Berührung. Darin liegen Segen und Heil.

Die Ankunft Jesu Christi ist die Sternstunde für diese Welt. Er ist der Stern, unter dem sie steht. Ein guter Stern. Frohe Weihnachten!

Die Positionen der Gast-Kommentare spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion von „Kirche+Leben“ wider.

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