Katholische und evangelische Vertreter irritiert über Politik

Auch Kirchen in Niedersachsen möchten Ostergottesdienste feiern

  • Die beiden großen christlichen Kirchen in Niedersachsen möchten zu Ostern nicht auf Präsenzgottesdienste verzichten.
  • „Wir sind irritiert darüber, aus den Medien erfahren zu müssen, dass die Kirchen gebeten sind, von Gründonnerstag bis Ostermontag ausschließlich digitale Gottesdienste zu halten“, heißt es in einer Erklärung der niedersächsischen Bischöfe.
  • Gespräche mit der Politik sollen folgen.

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Die beiden großen christlichen Kirchen in Niedersachsen möchten zu Ostern nicht auf Präsenzgottesdienste verzichten. „Wir sind irritiert darüber, aus den Medien erfahren zu müssen, dass die Kirchen gebeten sind, von Gründonnerstag bis Ostermontag ausschließlich digitale Gottesdienste zu halten“, heißt es in einer Erklärung der niedersächsischen Bischöfe.

Es sei das Ziel der Kirchen im Rahmen der Corona-Verordnung auch über Ostern Gottesdienste sowohl in Präsenz als auch digital zu feiern. „Wir legen Wert darauf, dass die Wahl der Formate und die konkrete Ausgestaltung der Gottesdienste weiter in der Eigenverantwortung der Kirchen bleibt.“

 

Kirchen streben einvernehmliche Lösung an

 

Bund und Länder hatten in der Nacht zum Dienstag beschlossen, die Kirchen zu bitten, Gottesdienste an Ostern nur virtuell zu feiern. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte angekündigt, dazu das Gespräch mit den Kirchen zu suchen. Dieses Angebot werde man annehmen und versuchen, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen, erklären die Bischöfe.

„Für viele Menschen ist der Besuch von Gottesdiensten gerade in dieser Zeit ein besonderes Bedürfnis“, heißt es. Die Stellungnahme verweist auch auf die Freiheit der Religionsausübung. Das lokale Infektionsgeschehen werde bei der Entscheidung über die Gottesdienstformate immer berücksichtigt und das Gespräch mit den kommunalen Behörden gesucht.

 

Detaillierte Hygienkonzepte vorhanden

 

Seit Wochen bereiteten die Kirchengemeinden die Gottesdienste von Palmsonntag bis Ostermontag vor. Geplant seien Formate in Kirchen und im Freien, Live-Stream-Gottesdienste, Haustür-Aktionen, Andachten auf Treckern und an Straßenkreuzungen, Kreuzwege und Ostergärten. Dabei sei es wie bisher und zuletzt auch an Weihnachten oberstes Ziel, alles zu tun, um Infektionen zu verhindern. Es seien sehr detaillierte Hygienekonzepte vorhanden und würden strikt angewandt.

„Wir werden aktuell diese Konzepte und die geplanten Gottesdienstformate eingehend anhand der Anforderungen des Landes überprüfen“, so die Bischöfe in der Erklärung. Sie ist stellvertretend unterzeichnet von Vertretern des Katholischen Büros Niedersachsen und der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.

Update 15 Uhr: Trotz der Rücknahme der geplanten Osterruhe durch die Politik gibt es noch keine Aussagen zu Gottesdiensten.

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