Gemeinde beauftragt Künstler Anno Weihs

Aus 200 alten Kreuzen aus Jever soll Kunst werden

Sie verstaubten in Kisten oder Schubladen: Kreuze verstorbener Verwandter, zum Beispiel aus Wohnungsauflösungen. Die Gemeinde St. Benedikt im friesischen Jever hat sie gesammelt und lässt sie von einem Künstler umarbeiten. Erste Ideen hat der schon.

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Die Pfarrgemeinde St. Benedikt Jever wartet jetzt gespannt auf das Ergebnis. Was macht Anno Weihs wohl aus ihren rund 200 Kreuzen?  Kreuze, die bei einer Sammlung zum Kirchweih-Jubiläum zusammengekommen waren und die jetzt in Kisten verpackt in seinem Atelier lagern.

Große und kleine, aus Holz, Bronze oder Gips, dazu einige Rosenkränze. Ihnen allen will der Sauerländer in einem Kunstprojekt eine neue Bedeutung geben. Das gewohnte und  jetzt wertlos und unbrauchbar gewordene Symbol neu deuten, so nennt der Künstler das.

 

Das Projekt heißt „Kreuzverwandlung“

 

Alle Kreuze hatten eines gemeinsam: Sie lagen in den letzten Jahren meist unbeachtet in  Schubladen, Schränken oder Kisten, in Kellern oder auf Dachböden. „Sicher haben viele Menschen in Jever solche Kreuze zu Hause, aus Wohnungsauflösungen zum Beispiel“, dachte sich Diakon Klaus Elfert, als er im Internet eher zufällig auf Anno Weihs stieß, der schon länger auch in Zusammenarbeit mit Kirchengemeinden an der Umgestaltung alter Kreuzen arbeitet. Das habe nicht nur ihm, sondern auch dem Gemeindeausschuss gefallen.

„Daraus entstand die Idee, so etwas als besondere Aktion zum Kirchweih-Jubiläum unter dem Titel ›Kreuzverwandlung‹ auch bei uns auszuprobieren“, sagt Elfert. Unerwartet viele Gemeindemitglieder  hätten sich beteiligt und ihre alten Kreuze entweder anonym in Körbe in der Kirche gelegt oder im Pfarrhaus abgegeben.

 

Das Offizialat gibt 1.600 Euro Zuschuss

 

Was genau jetzt daraus entstehen wird? „Ich weiß es  noch nicht“, sagt Klaus Elfert achselzuckend. Und auch Anno Weihs steckt noch mitten in der Ideenfindung. Er verbringt zurzeit einen zweimonatigen Aufenthalt als Gastkünstler in Island. Anfang August werde er zurück sein, teilte er auf Anfrage von „Kirche+Leben“ mit. Erste Ideen habe er schon, aber erst dann könne er sich intensiv mit den Kreuzen beschäftigen.

Umsonst ist das Projekt nicht, das Honorar für den Künstler beträgt 1.700 Euro. 1.600 Euro gibt es dafür als Zuschuss aus dem Offizialatshaushalt im Rahmen des Förderprogramms „Gute Idee!“. Für den Rest und die anfallenden Sachkosten kommt die Gemeinde selbst auf.

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