Frauen erzählen auf Instagram über ihre Arbeit

Aus dem Münsterland nach Ostafrika – Zwei Freiwillige berichten

  • Lea Pösentrup aus Lippetal und Rieke Gehling aus Stadtlohn absolvieren seit neun Monaten den Freiwilligendienst des Bistums Münster.
  • Im „Daycare Center“, einer Schule für geistig und körperlich eingeschränkte Kinder, helfen die Freiwilligen im Schulalltag.
  • Bis Sonntag können die Nutzer des Instagram-Kanals von Kirche-und-Leben.de die Freiwilligen begleiten.

Anzeige

Ruanda, im Osten Afrikas, flächenmäßig deutlich kleiner als Nordrhein-Westfalen: Hier, in der Hauptstadt des afrikanischen Landes, in der mehr als eineinhalb Millionen Einwohner fassenden Stadt Kigali arbeiten Lea Pösentrup aus Lippetal und Rieke Gehling aus Stadtlohn in einem „Daycare Center“. Das Daycare-Center ist eine Art Schule mit insgesamt 78 Kindern mit körperlicher und geistiger Behinderung. Die beiden jungen Frauen aus dem Bistum Münster leisten hier ihren Freiwilligendienst ab.

Ihre Aufgaben im Daycare-Center sind dabei ganz unterschiedlich, erklärt Lea Pösentrup. „Wir unterstützen nicht nur in der Schule, sondern auch in der angegliederten Physio- und Ergotherapie.“ Die 18-jährige Rieke Gehling ergänzt: „Zu unseren Aufgaben zählen die Pflege und die Betreuung der Kinder. Wir kuscheln auch mal, reichen das Essen an und gehen spazieren.“

Viel Erfahrung für die Zukunft

Mit den Schwestern und den Therapeuten stemmen die Freiwilligen den Alltag. Lea Pösentrup sagt, dass die Schule kein Waisenheim ist. Die Schüler kehren nach dem Schultag zu ihren Eltern zurück. Jeden Mittwoch, am „Community Outreach Day“ besuchten die Schwestern zusammen mit den beiden Freiwilligen die Familien der Schüler. „Die Eltern können dann mit uns über ihre Ängste und Sorgen sprechen“, so Pösentrup.

Von den Kindern bekommen die beiden unglaublich viel zurück, sagt die 20-Jährige. „Da gehört auch schon mal eine fette Umarmung dazu. Und wir nehmen viel Erfahrung für die Zukunft mit.“ Gehling berichtet, dass sich die Kinder immer sehr freuen, wenn die beiden Freiwilligen morgens in die Schule kommen.

Unterschiede zu Deutschland

Vieles sei in Ruanda anders als in Deutschland, sagt Rieke Gehling. So hätte sie sich erst an das Essen gewöhnen müssen. Aber an Ugali, einem Getreidebrei aus Maismehl, störe sie sich nun, nach einigen Monaten, nicht mehr. Auch das Klima sei in Ruanda gewöhnungsbedürftig. „Man denkt ja immer, dass es in Afrika voll heiß ist. So richtig stimmt das aber zumindest in Ruanda nicht.“ Stark regnerisch sei es dort in der Regenzeit. Das kenne sie so aus Deutschland nicht, fügt Pösentrup hinzu. „Bei Regen kühlt es schnell ab, aber es wird danach auch wieder sehr schnell heiß in Ruanda.“

Die Infrastruktur ist in Kigali gut, sagen die beiden Freiwilligen. „Das ist hier absolut nicht so wie in Filmen. Man muss kein Wasser aus dem Brunnen holen“, stellt Pösentrup klar. Trotzdem leben die beiden aus einem Wassertank, erklären sie. Bevor man duschen könne, müsse erst das Wasser aufgewärmt werden.

Freiwillige: Landessprache ist wichtig

Große Motivation hatten Pösentrup und Gehling, die Sprache im Land zu lernen. Kinyarwanda, die Landessprache, können sie schon ganz gut, sagt Lea Pösentrup. Trotzdem sei die Sprache nicht leicht. Gerade die Possessivpronomen machten noch Probleme. „Wenn man die Sprache einigermaßen kann, bringt das oft Respekt von den Händlern ein.“ Und von den Händlern wolle man schließlich nicht über den Tisch gezogen werden, macht Pösentrup deutlich. Zudem sprächen die Kinder nicht gut Englisch, deshalb sei die Sprache Kinyarwanda wichtig, um kommunizieren zu können.

Gedanken, was sie nach dem Freiwilligendienst, der vom Bistum Münster über das Programm „weltwärts“ organisiert wird, macht, hat vor allem Rieke Gehling. Nach ihrem Abitur ist sie direkt in den Freiwilligendienst gestartet. „Eigentlich wollte ich Pharmazeutisch-Technische Assistentin werden.“ Doch durch ihre Arbeit in Ruanda hat sich ihr Berufswunsch noch einmal geändert. Jetzt wolle sie gerne Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Inklusion studieren.

Vorfreude auf Rückkehr

„Etwas mit Kindern“ möchte Lea Pösentrup machen. Sie kann sich ein Studium der Sonderpädagogik auf Lehramt vorstellen. Pösentrup würde aber auch gerne in Ruanda bleiben. Zugleich freut sie sich aber auch auf ihre Freunde und fließendes Wasser.

Auch Rieke Gehling freut sich schon auf ihre Rückkehr ins Bistum Münster. Mit ihrem Vater hat sie die Tradition, zu den Spielen von Preußen Münster ins Stadion zu gehen. Die Vorfreude sei durch den Aufstieg in Liga drei nochmal gestiegen.

Vom 24. Mai bis zum 28. Mai nehmen Lea Pösentrup und Rieke Gehling die User von Kirche-und-Leben.de auf dem Instagram-Account „kircheundleben“ mit in ihren Alltag. Nach Ende des Takeovers werden die Storys weiterhin auf dem Account zu sehen sein.

Anzeige