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Zweifel gehören zum Glauben dazu. Dabei ist es wichtig, dass man selbst für die Überraschungen Gottes offen bleibt.
Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Doch was ist das Wesentliche? Meint man die Gefühle? Gefühle kann man nicht sehen. Man sieht vielleicht am Verhalten, wenn man verliebt ist, oder das Strahlen im Gesicht, wenn man voller Freude ist.
Oder meint man besondere Erlebnisse? Wenn man von Erlebnissen erzählt, sagt man: „Nein, das muss ich mit eigenen Augen sehen, sonst kann ich das nicht glauben.“ Ich setze dann eine Bedingung voraus und sage vielleicht: „Oder hast du davon ein Video gemacht?“ Wir brauchen immer mehr Beweise für Erlebnisse und machen am besten beim Erleben Videos, damit wir es anderen beweisen können. Wir leben in einer Spannung zwischen nicht sehen und doch glauben.
Eine innere Spannung kommt auf
Thomas, auch der „ungläubige Thomas“ genannt, fühlte eine innere Spannung: „Ich muss es selbst sehen, um es zu glauben, sonst kann ich es nicht glauben.“ Es ist eine Woche her, dass Maria Magdalena die Botschaft von Jesu Auferstehung verkündet hat. Was prophezeit worden ist, das ist eingetroffen. Jesus ist von den Toten auferstanden. Einige Jünger haben sich versammelt, sie werden Zeugen der abendlichen Erscheinung Jesu. Damit verbunden ist die Sendung und der Auftrag, Jesu Botschaft zu verbreiten. Wie die Apostelgeschichte zeigte: „Durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder im Volk“ (Apg.5,12).
Doch Thomas war nicht dabei. Er hörte es nur über Dritte. Er zweifelt. Er kann es einfach nicht glauben, obwohl sich die Erscheinungen häufen und seine engsten Freunde ihm das erzählen. Dann stellt Thomas seine Bedingung: „Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht“. Er will es mit eigenen Augen sehen. Er knüpft an Jesu Auferstehung also eine Bedingung. Ich kann Thomas schon irgendwie verstehen.
Trotzdem verschließt er sich nicht vollständig. Er hat die Sehnsucht, Jesus selbst zu sehen. Jesus nimmt seine Bedingung ernst. Denn wieder eine Woche später erscheint Jesus wieder den Jüngern, und Thomas ist jetzt live dabei. Er glaubt es jetzt! Und Jesus spricht etwas aus, das auch für uns heute wichtig ist. Er sagte nämlich zu ihm: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind.“
Man darf und soll Fragen stellen