PAULUSDOM

Pfadfinder senden Friedenslicht in die Gemeinden des Bistums Münster

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Zahlreiche Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben in Münsters Dom die Aussendung des Friedenslichts aus Bethlehem gefeiert.

 

Kinder, Jugendliche und Erwachsene in beigen Hemden mit bunten Aufnähern und Halstüchern füllten am dritten Adventssonntag den Dom in Münster. Sie drängten sich in den Kirchenbänken und auf den Treppenstufen. Viele standen in den Gängen.

Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder versammelten sich zur Aussendung des Friedenslichts aus Bethlehem ins Bistum Münster unter dem Motto „Vielfalt leben, Zukunft gestalten“. Zuvor hatte es eine Delegation aus Wien nach Münster gebracht. Beteiligt an der ökumenischen Feier waren unter anderem die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), die Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) und der Verband Christlicher Pfadfinder*innen (VCP).

Jenga-Turm zu Babel

Sie wählten ein kreatives Symbol zum Motto: In Anlehnung an die Geschichte über den Turmbau zu Babel aus dem Buch Genesis war ein Jenga-Turm aus großen, übereinander gestapelten Holzklötzen im Altarraum aufgebaut.

In der Bibel sprachen die Menschen zum Beginn des Turmbaus alle eine gemeinsame Sprache. Doch Gott änderte das. Die Leute verstanden einander nicht mehr und Gott zerstreute die Menschheit über die ganze Erde.

Vielfalt bereichert die Welt 

 

Diese Bibelstelle könnte für viele eher frustrierend wirken. Doch die Pfadfinderverbände hoben in dem ökumenischen Wortgottesdienst hervor, dass die Vielfalt der unterschiedlichen Sprachen und Kulturen ein Gewinn für die Menschen sei.

So beschreibe zum Beispiel das japanische Wort „Komorebi“ das Sonnenlicht, das durch die Blätter der Bäume scheint. Und die islamische Religion mache auf die Eigenschaften und die 99 Namen Gottes aufmerksam.

Ein Regenbogen für die ganze Schöpfung

Ohne diese Vielfalt würde auf der Erde vieles fehlen, so eine der Pfadfinderinnen. Symbolisch zogen die Beteiligten einen Klotz nach dem anderen aus dem Jenga-Turm. Nach einigen Zügen fiel der Turm mit lautem Getöse in sich zusammen.

„Gott liebt Vielfalt. Er mag keinen Einheitsbrei“, sagte ein weiterer Pfadfinder. Im ersten Buch Mose habe Gott die ganze Schöpfung unter einen Regenbogen gestellt – als Zeichen, dass Liebe Liebe sei.

„Flinke Hände, flinke Füße“ für das Friedenslicht

Zum Höhepunkt der Aussendungsfeier wurde es dunkel im Dom. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder zündeten mit dem Friedenslicht die Kerzen links und rechts neben ihnen an – bis der gesamte Kirchraum von kleinen Lichtern geflutet war.

Kerzenschein erleuchtete die lächelnden Gesichter und ließ die Augen von Groß und Klein funkeln. Die Melodie des Pfadfinderlieds „Flinke Hände, flinke Füße“ erklang. Alle sangen lautstark mit und klatschten. Dröhnend schallte es durch den sakralen Bau.

Vom Dom in Münster aus nahmen die Pfadfinder-Gruppen das Licht mit in ihre Gemeinden, wo es die Pfadfinderinnen und Pfadfinder in den nächsten Tagen an die Menschen verteilen.

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