Annette Saal kommentiert zum Beginn der Synodalversammlung

Synodaler Weg: Aussitzen wäre das Aus

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Groß ist der Druck auf die dritte Vollversammlung des Synodalen Wegs geworden. Es werden endlich konkrete Ergebnisse erwartet, kommentiert „Kirche+Leben“-Chefredakteur Annette Saal.

„Es muss etwas geschehen!“ Wie oft haben wir diese Ansage schon gehört! Auch im Vorfeld der ers­ten beiden Synodalversammlungen des Synodalen Wegs stand diese Forderung immer wieder im Raum. Für die Versammlung, die heute beginnt, wird sie allerdings un­überhörbar, geradezu ultimativ: Inzwischen ist aus einer Erwartungshaltung ein immenser Druck geworden.

Wenn überhaupt noch etwas im kirchlichen Erosionsfeld aufzuhalten ist, muss Frankfurt Ergebnisse liefern – so die Reformvorschläge zur Einbeziehung von Laien in die Leitung eines Bistums und zum Zugang für Frauen zu sakralen Ämtern. Wenngleich bekanntermaßen dieses Gremium nicht über die Priesterweihe von Frauen entscheiden kann.

Es braucht Antworten

Greifbare Ergebnisse sind auch deshalb nötig, weil durch die Münchner Missbrauchsstudie ein zusätzlicher Handlungsdruck entstanden ist. Die dort zutage getretenen Ungeheuerlichkeiten verlangen deutliche Antworten – persönliche Konsequenzen von Amtsträgern, aber auch im Hinblick auf das System Kirche.

Nicht minder bedarf es einer entschlossenen Reaktion auf die Initiative „OutInChurch“. Die mutigen Menschen, die sich als nicht heterosexuell geoutet haben, haben dies verdient, aber auch eine breite Öffentlichkeit, die sich mit ihnen solidarisch verbunden fühlt.

Zeitdruck kann zum Durchbruch verhelfen

Ein Berg zusätzlicher Arbeit also – zu den Aufgaben, die ohnehin auf der Tagesordnung stehen. Darüber hinaus wird es wohl erstmals Abstimmungen mit gesondert ausgewiesenen Bischofsvoten geben. Wenn genügend Bischöfe gegen ein Papier stimmen, kann es damit scheitern.

Doch noch ist nichts gescheitert, noch gibt es Menschen, die sich für eine Reform der Kirche engagieren. Hat nicht auch in der Politik manchmal Zeitdruck zum entscheidenden Durchbruch verholfen? Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat betont, den Bischöfen allesamt sei die besondere Verantwortung bewusst, die sie hätten. Auch für ein Gelingen des Synodalen Wegs.

Sein Wort in Gottes Ohr!

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