Von Altenhilfeeinrichtungen, Schulklassen und der Polizei

Ausstellung mit 360 Friedensverträgen beim Katholikentag

Altenhilfeeinrichtungen, Schulklassen, Kitas, Wohngruppen für Menschen mit Behinderung und sogar die Polizei NRW – sie alle sind mit ihrem persönlichen Friedensvertrag Teil einer Ausstellung im Münsteraner Liudgerhaus beim Katholikentag.

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Der Frieden ist auf DIN A1-Format gebracht. Zu Dutzenden sortiert steht er im Kreuzgang des Münsteraner Liudgerhauses und wartet auf die Besucher des Katholikentags. Denn mit dessen Leitwort „Suche Frieden“ setzen sich die 180 Friedensverträge auseinander, die während des Katholikentags vom 9. bis 13. Mai ausgestellt werden. Gestaltet haben sie Gruppen, Einrichtungen und Einzelpersonen aus dem Bistum Münster.

Klaus Winterkamp, Beauftragter des Bistums Münster für den Katholikentag, ist begeistert von der inhaltlichen und stilistischen Vielfalt der Friedensverträge: Da findet sich Gemaltes und Gezeichnetes, Bilder von einander haltenden Händen, sich umarmenden Menschen, zerstörten Waffen. Da steht Selbstgedichtetes neben Unterschriftensammlungen. Da fliegen Friedenstauben, leuchten Regenbögen, drehen sich Weltkugeln. Und immer wieder, in verschiedenen Sprachen, das Wort, um das es beim Katholikentag ebenso gehen wird wie bei dieser Ausstellung: „Frieden“.

 

Multimediale Ausstellung

 

Die Aktion der Friedensverträge soll an den Westfälischen Frieden erinnern, der vor 370 Jahren den 30-jährigen Krieg beendete, erklärt Winterkamp. Damals hätten berittene Boten die Nachricht vom Friedensschluss verbreitet: „Solche Friedensbotschafter sind auch die Menschen, deren Friedensverträge wir zeigen.“

Die Blanko-Vordrucke für die Friedensverträge verbreitete das Bistum im vergangenen Sommer bistumsweit. Die Menschen waren eingeladen, die Vordrucke mit ihrer persönlichen Friedensbotschaft zu gestalten. 360 Friedensverträge kamen zurück. 180 davon wurden abfotografiert, Hartfaserplatten abgebildet und werden in der Ausstellung aufgehängt. 180 weitere werden in Dauerschleife auf einem Monitor gezeigt, sodass auch sie Teil der Ausstellung sind.

 

Wer hat sich beteiligt?

 

Winterkamp freut sich über die Vielfalt der Aktiven: „Altenhilfeeinrichtungen haben ebenso mitgearbeitet wie Schulklassen und Kitas, Wohngruppen für Menschen mit Behinderung genauso wie solche für junge Menschen.“ Zudem seien alle Regionen des Bistums vertreten.

Auch die Polizei NRW beteiligte sich mit einem Friedensvertrag, der aufzeigt, wo im Polizeialltag Platz für Frieden ist.

Ein Friedensvertrag stellt sogar einen buchstäblichen Friedenspakt dar: Zwei „Streithähne“ haben ihn geschlossen und versprechen, künftig ruhiger und geduldiger miteinander umzugehen.

 

Friedensvertrag aus dem Libanon

 

Einige Friedensverträge kommen von weit her, etwa aus Nachbarbistümern. Die weiteste Anreise aber hatten die zwölf Verträge, die die Caritas Libanon eingereicht hat. Darin drücken syrische Flüchtlingskinder ihre Sehnsucht nach Frieden aus. Ihnen hilft der Katholikentag konkret: Ein Teil des Erlöses der Gottesdienst-Kollekten fließt in ein Schulprojekt des Caritasverbands im Bistum Münster im Libanon.

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