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Die Autorin Valerie Schönian hat Christen zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben ermutigt. „Sie müssen sich mit Ihrem Glauben auseinandersetzen, wenn Sie über ihn sprechen wollen“, schreibt sie in der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“. Persönliche Eindrücke überzeugten kirchenferne Zuhörer oft mehr als theologische Argumente.
Schönian wurde mit dem Blog „Valerie und der Priester“ bekannt, für den sie ein Jahr lang im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz den Kaplan Franziskus von Boeselager aus Münster begleitete. Daraus entstand das Buch „Halleluja. Wie ich versuchte, die katholische Kirche zu verstehen“.
„Sie fürchten, den Glauben zu verlieren“
Sie habe in Begegnungen mit Christen manchmal den Eindruck gehabt, dass diese vor einer Auseinandersetzung mit dem Glauben zurückschreckten, schreibt Schönian. Womöglich würden Christen „insgeheim fürchten, ihn so lange zu hinterfragen, bis sie ihn verlieren“.
Es sei anstrengend, Worte für den Glauben zu finden, so Schönian, die sich selbst als Atheistin bezeichnet. „Aber es geht nicht anders.“ Auch sei es für Christen sinnvoll, sich klarzumachen, dass der eigene Glaube für viele Menschen „etwas sehr Exotisches“ sei.
Sie dächten beim Stichwort Kirche zunächst an „den Missbrauchskandal, die Rolle der Frau, den Umgang mit Homosexualität“. Es sei „meistens nervig, oft unfair“, diese Kritik immer wieder zu hören und auch mal einen dummen Spruch zu ertragen. Aber, so Schönian: „Hey - es geht um Ihre Frohe Botschaft.“