„Gott hat uns Verstand geschenkt, da ist für Verschwörungstheorien kein Platz“

Bätzing kritisiert Corona-Demonstranten und ruft zu Vernunft auf

  • Der Vorsitzende der Bischofskonferenz hat kein Verständnis für Demonstranten ohne Maske.
  • Neue Einschränkungen für Gottesdienste erwartet er nicht.
  • Weihnachten werde 2020 stattfinden - aber anders als gewohnt und gewünscht.

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Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, kritisiert Gegner der Corona-Politik, die sich bei Demonstrationen nicht an den Infektionsschutz halten. „Wenn bei Demonstrationen oder in der Öffentlichkeit bewusst auf das Tragen einer Maske verzichtet wird, ist die Gesundheit von Menschen gefährdet“, sagte Bätzing dem „Spiegel“. Dafür habe er kein Verständnis.

Der überwiegende Teil der Christen in Deutschland trage die Corona-Maßnahmen mit, unterstrich Bätzing. Es gebe aber auch „Christen, die sich ihr eigenes Weltbild zurechtzimmern. Wobei ich klar sage: Wir haben einen Gott, der uns Vernunft, Verstand und Geist geschenkt hat, da ist für Verschwörungstheorien kein Platz.“

 

Bätzing erwartet keine neuen Gottesdienstverbote

 

Trotz steigender Infektionszahlen rechnet Bätzing nicht mit neuen Gottesdienstverboten. „Wir haben weitreichende Maßnahmen ergriffen, damit durch unsere Gottesdienste keine Infektionsketten entstehen, mit Erfolg“, sagte der Bischof. „Wir können das religiöse Leben aufrechterhalten, auch indem wir die Maßnahmen immer wieder anpassen.“

Mit Blick auf Weihnachten 2020 sagte Bätzing: „Weihnachten findet statt, aber anders, als wir es gewohnt sind und uns wünschen.“ In den Gemeinden gebe es viele kreative Ideen für Gottesdienste, auch im Freien oder zu Hause. Weihnachten sei zugleich ein „Fest der Generationen“: „Dabei müssen wir die Risikogruppen besonders schützen“, betonte der Limburger Bischof.

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