Was will der neue Vorsitzende der Bischofskonferenz?

Bätzing: Stehe ganz und gar hinter dem Synodalen Weg

Der neue Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat seine Wahl als große Herausforderung bezeichnet. Er setzte erste Wegmarken für sein neues Amt.

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Der neue Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, hat seine Wahl als große Herausforderung bezeichnet. Das Amt sei eine „große Bürde“; er wolle es mit den ihm eigenen Fähigkeiten ausfüllen, sagte der 58-Jährige nach seiner Wahl vor Journalisten.

Die in Mainz tagende Frühjahrs-Vollversammlung der katholischen Bischöfe hatte mit Bätzing einen Nachfolger für Kardinal Reinhard Marx gefunden. Bätzing ist für sechs Jahre als Vorsitzender der Bischofskonferenz gewählt.

 

„Wir haben den Synodalen Weg, weil wir Veränderungsbedarf haben“

 

Die Wahl habe ihn überrascht: „Ich habe auf dem Weg von Limburg hierher nicht damit gerechnet.“ Seine Hauptaufgaben sieht der neue Vorsitzende in der Aufarbeitung der Missbrauchsverbrechen und in der Fortsetzung der innerkirchlichen Reformen.

Hinter dem Reformdialog, dem Synodalen Weg, stehe er „ganz und gar“. An dessen Arbeitsweise wolle er nichts verändern: „Wir haben den Synodalen Weg begonnen, weil wir Veränderungsbedarf haben.“

 

Gemeinsame Wirkung der Christen

 

Zur Ökumene sagte Bätzing, Christen könnten in Zukunft nur gemeinsam eine Wirkung in der säkularen Gesellschaft haben. Daher blicke er mit Optimismus auf die Planungen zum 3. Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt.

Kardinal Marx sagte, er empfinde zwar „ein bisschen Wehmut“ bei der Übergabe an Bätzing. Er würdigte seinen Nachfolger zugleich als fähig und gut aufgestellt für das Amt.

 

Gegen Rassismus und Hetze

 

Den Einsatz gegen Rassismus und Hetze sieht Bätzing als Kernaufgabe der Kirchen. „Wir müssen so stark, wie wir es bisher auch immer getan haben, gegen Rassismus und Hetze in unserem Land aufstehen“, sagte Bätzing. „Wir müssen das gemeinsam tun mit allen konstruktiven Kräften.“ Katholische und evangelische Kirche hätten an dieser Haltung nie einen Zweifel gelassen.

Befragt nach möglichen Konsequenzen aus rassistischen Gewalttaten wie der von Hanau, betonte der Limburger Bischof, es gelte, die Religionsfreiheit im Land für alle Religionen zu verteidigen. Besonders wichtig für die Christen sei der Dialog „mit unseren jüdischen Glaubensgeschwistern“.

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