Hendrik Roos, Geistlicher Leiter des Diözesanverbands Münster, zum Synodalen Weg

BDKJ: Einige Bischöfe wollen Machtmissbrauch-Ursachen nicht beheben

  • Der Geistliche Leiter des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Münster, Hendrik Roos, wirft einigen Bischöfen fehlenden Willen vor, „systemische Ursachen von Machtmissbrauch zu beseitigen“.
  • Roos hatte als Beobachter an der jüngsten Vollversammlung des Synodalen Wegs teilgenommen.
  • Der BDKJ-Vertreter kritisiert zudem bischöflichen Unwillen und Intransparenz.

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Der Geistliche Leiter des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Münster, Hendrik Roos, wirft einigen Bischöfen fehlenden Willen vor, „systemische Ursachen von Machtmissbrauch zu beseitigen“. Roos hatte als Beobachter an der jüngsten Vollversammlung des Reformdialogs Synodaler Weg teilgenommen.

Er habe gehofft, nach Ereignissen wie der Veröffentlichung der MHG-Studie zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche 2018 und dem Outing queerer Menschen bei der Aktion #OutInChurch Anfang 2022 könne sich „in Form von konkreten Beschlüssen etwas ändern“. Dann aber war bei der Synodalversammlung der Grundtext zur Erneuerung der Sexualmoral an einer Sperrminorität der Bischöfe gescheitert.

„Man muss ein Mindestmaß an Synodalität lernen“

Roos kritisiert den „Unwillen einiger, ihren Standpunkt öffentlich zu vertreten“. Zudem hätten es einige Bischöfe nach seinem Eindruck nicht einmal für notwendig gehalten, „sich im Vorfeld mit den Beratungstexten auseinander zu setzen“. Bedenken, Haltungen und Entscheidungen seien nicht transparent gemacht worden. Einige Synodale hätten sich „weiter hinter einem System versteckt, das doch eigentlich verändert werden soll“.

Der Geistliche Leiter betont, es gehe nicht darum, beim Synodalen Weg „keine andere Meinung vertreten zu dürfen“. Sondern darum, „bis zur nächsten Versammlung ein Mindestmaß an Synodalität zu lernen“.

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