Einrichtung kann bald ihren Betrieb wieder aufnehmen

BDKJ-Jugendhof Vechta: Gäste verloren und doch zuversichtlich

Rund 20.000 Übernachtungen zählt der BDKJ-Jugendhof im Jahr - wenn nicht Corona wäre. Am 25. Mai geht es allmählich wieder los. Wie schlimm hat die Pandemie die Einrichtung getroffen?

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Martin Scholz waren die vergangenen Wochen regelrecht unheimlich. Der Leiter des BDKJ-Jugendhofes in Vechta ist es gewohnt, dass rund um die Uhr Jugendliche das Gelände beleben. Im Jahr rechnet Scholz mit rund 20.000 Gäste in den 114 Betten der Belegungshäuser auf dem Jugendhof. Dazu kommen mindestens 4.000 Übernachtungen auf den Zeltplätzen auf dem Jugendhofgelände. Die Corona-Krise hat diese Rechnungen hinfällig gemacht. Seit dem 14. März ist die katholische Jugendbildungsstätte behördlich geschlossen.

Bald nicht mehr: Die niedersächsische Landesregierung hat Übernachtungsbetrieben erlaubt, am 25. Mai unter Einschränkungen wieder zu öffnen. Die Häuser dürfen zum Beispiel nur zur Hälfte belegt werden.

 

130.000 Euro Verlust

 

BDKJ-Landesvorsitzende Sophia Möller.
Sophia Möller aus Großenkneten ist Landesvorsitzende des BDKJ im niedersächsischen Teil des Bistums Münster. | Foto: BDKJ

In der zehnwöchigen Schließungszeit habe der BDKJ-Jugendhof 4.000 Übernachtungen verloren, berichtet Martin Scholz. Der Einnahmeausfall liege bei etwa 130.000 Euro. In den Osterferien sei der Jugendhof traditionell besonders gut belegt, gerade da habe sich die Schließung ausgewirkt. Die 28 Mitarbeiter des Hauses seien in unterschiedlichem Ausmaß in Kurzarbeit.

Die hohen Übernachtungszahlen auf dem BDKJ-Jugendhof erklären sich vor allem durch eigene Angebote des BDKJ wie Tage religiöser Orientierung für Schulklassen, ergänzt Sophia Möller. Die 22-jährige Studentin aus Großenkneten (Kreis Oldenburg) ist Vorsitzende des BDKJ-Landesverbandes Oldenburg, Träger des Jugendhofs.

 

Möller: Keine existenziellen Probleme

 

In diesem Schuljahr waren nach ihren Angaben 126 solcher Kurse geplant, 83 waren vor der Schließung des Jugendhofs abgeschlossen. Die 43 weiteren Kurse würden wohl ausfallen. Bei den aktuellen Problemen in den Schulen stünden solche Orientierungstage „eher hintenan“, so Möller.

Trotzdem sei sie optimistisch. Die Lage für die Mitarbeiter und für den Jugendhof selbst sei gerade nicht einfach. Der BDKJ hoffe aber, vieles aus dem alltäglichen Geschäft in den kommenden Wochen „Stück für Stück“ wieder aufnehmen zu können. Konkrete Vorhersagen seien natürlich nicht möglich. Aber Sophia Möller ist überzeugt: „Existenzielle Probleme sehe ich für den Jugendhof nicht.“

 

Ein Ort zum Wachsen und Reifen

 

Der Jugendhof behalte nämlich seine besondere Rolle für die katholische Jugendarbeit, betont die BDKJ-Vorsitzende. Die Kirche biete Jugendlichen dort einen Platz, wo sie „zur Ruhe kommen und in ihrem Glauben wachsen und reifen“ könnten. Da sei der Jugendhof „einzigartig und ausschlaggebend“ in der Region.

Sophia Möller gehört zur Katholischen Jugend Oldenburg (KJO), einem speziellen Jugendverband für den Norden des Oldenburger Landes. Sie ist seit zwei Jahren Vorsitzende des BDKJ-Landesverbandes.

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